- Der Tag beginnt mit NIUS
- Posts
- Was Klingbeil will, ist längst die perverse Realität!
Was Klingbeil will, ist längst die perverse Realität!
Außerdem: Warum Europäer den US-Präsidenten missverstehen

Heldin des Tages: Laura Dahlmeiers Kette

Sie ist vor drei Wochen am Laila Peak in Pakistan tödlich verunglückt – die Ex-Biathletin Laura Dahlmeier. Jetzt hat ihre Mutter ein Geschenk gefertigt und ins Internet gestellt. Es ist eine Kette der Schmuckdesignerin, die den Namen „Brücke ins Paradies“ trägt.
Der Anhänger vereint Bergsilhouetten mit einem kleinen Herz, das zu einem funkelnden Stern führt. Dazu ein eingraviertes „L“ – wohl für Laura. Zahllose User im Netz haben das Schmuckstück als „wunderbar und großartig“ bezeichnet und zeigten sich angerührt.
Ein Kommentar übertraf wohl alle anderen. Er lautete: „Laura ist bestimmt gut über die Brücke ins Paradies gekommen und wacht nun als Schutzengel über euch.“ Auch eine Kette kann eine Heldin sein.
Was Klingbeil will, ist längst die perverse Realität!

Von Julius Böhm
Es ist eine alte Leier der Sozialdemokratie: „Wer gut verdient, kann auch selbst überlegen, wie er dazu beiträgt, dass es gerechter wird“, sagte SPD-Chef Lars Klingbeil im ZDF-Sommerinterview.
Die Botschaft: Starke Schultern müssen auch mehr Last tragen – klingt erst einmal logisch und fair. Ein Blick in die Zahlen aus Klingbeils Bundesfinanzministerium verrät: Das, was Klingbeil hier fordert, ist längst Realität in Deutschland!

Das obere Prozent der Steuerzahler – mit Blick auf das Einkommen – ist für knapp ein Viertel der Einnahmen durch Lohn- und Einkommensteuer verantwortlich. Das obere Viertel der Steuerzahler (ab 66.500 Euro Jahreseinkommen gehört man zu dieser Gruppe) zahlt bereits 77,3 Prozent aller Einnahmen durch Lohn- und Einkommensteuer. Die obere Steuerzahler-Hälfte zahlt gar 93,5 Prozent des Steueraufkommens.

Heißt im Umkehrschluss: Menschen mit mittlerem und geringem Einkommen zahlen in Deutschland bereits kaum Steuern. Starke Schultern tragen bereits einen Hauptteil der Last.
Entscheidend ist jedoch: Immer schwächere Schultern werden zu starken Schultern deklariert!
Schon ab einem zu versteuernden Einkommen von 68.481 Euro ist in Deutschland der Spitzensteuersatz von 42 Prozent fällig – das ist gerade einmal das 1,36-Fache des Durchschnittslohns. 2017 war noch das Doppelte des Durchschnitts nötig, 1990 mehr als das Dreifache, um die Ehre zu erlangen, den Spitzensteuersatz zahlen zu müssen. 1980 musste man sogar das Fünffache des Durchschnitts verdienen, um als besonders starke Schulter zu gelten.
Was Klingbeil will, ist also längst auf die Spitze getriebene Realität in Deutschland.
Sprechen Sie Trump? Warum Europäer den US-Präsidenten missverstehen

Zur Audienz beim Chef: Europas Staatschefs im Oval Office
Von Ralf Schuler
Die Verhandlungen von Donald Trump mit seinen europäischen Verbündeten rund um Kanzler Friedrich Merz (CDU) sind nach wie vor absolut spannende analytische Einblicke in die Mechanismen der Macht. Es beginnt mit der Sprache. Während es in Deutschland und Europa als kultiviert und intellektuell gilt, Oberbegriffe und Abstrakta zu verwenden, spricht Trump grundsätzlich sehr konkret und mit kleiner Alltagsmünze. Er spricht über „Truppen“ in der Ukraine, die Europäer sprechen von „Sicherheitsgarantien“, von denen niemand genau weiß, wie sie aussehen sollen.
Die Europäer reden über „Druck“, der auf Russlands Präsident Putin ausgeübt werden solle. Das klingt entschlossen, verschleiert aber wunderbar, was man sich wirklich vorstellt. Waffenlieferungen? Seeblockade? Kontensperrung? Was genau ist dieser „Druck“, auf den sich alle einigen und bei dem alle am Tisch zustimmend nicken? Die 18 Sanktionspakete gegenüber Moskau können nicht so wahnsinnig viel „Druck“ entfacht haben, wenn man jetzt in Brüssel schon an einem 19. Paket arbeitet.

Am Montagabend kämpfte in Washington DC jeder mit seinem eigenen Wortschatz für einen Ukraine-Frieden
Interessant ist auch, dass die Europäer noch immer einen großen Batzen Dünkel im Gepäck haben, wenn sie Trump treffen. So gilt es inzwischen als ausgemacht, dass man Trump schmeicheln müsse, um ihn milde zu stimmen.
Nato-Chef Rutte tut es, EU-Kommissionspräsidentin von der Leyen redet inzwischen in Trump’schen Superlativen von „großartig“ und „wunderbar“, und auch Friedrich Merz kam am Montag aus dem Schwärmen gar nicht wieder heraus, bedankte sich für die tollen Gespräche, die Einladung, den Einsatz…

Die Wahrheit ist, dass Trump solche Girlanden selbst nicht sonderlich ernst nimmt. Er ätzte einst über Angela Merkel, verwehrte ihr vor laufenden Kameras den Handschlag, um sie später über den grünen Klee zu loben. Macron liegt laut Trump immer falsch, ist aber zur Begrüßung regelmäßig ein „großer Staatsmann“. Trump drohte Putin und spielte beim Treffen den Kumpel.
Wer ernsthaft glaubt, Trump mit Schmeichelei geknackt zu haben, verrät mehr über sich selbst und seine eigene Schlichtheit als er über Trump verstanden hat!
Steuererhöhung: Neuer Regierungsstreit um IHR Geld!
Der Tag beginnt mit NIUS: Heute begrüßen wir NIUS-Kolumnistin Birgit Kelle sowie NIUS-Reporter Jan Karon zum Talk mit Moderator Alex Purrucker live im NIUS Studio.
Sie können die Sendung ab 7 Uhr live auf YouTube sehen und im NIUS Radio hören. Sollten Sie die Folge verpassen, können Sie sie sich auch nachträglich in unserer NIUS Mediathek ansehen – wann immer Sie mögen.
Und nicht vergessen: kommentieren, liken, teilen, abonnieren!
Impressum VIUS SE & Co. KGaA |
Die VIUS SE & Co. KGaA wird gerichtlich und außergerichtlich vertreten durch die persönlich haftende Gesellschafterin VIUS Management SE, Berlin (Amtsgericht Charlottenburg, HRB 245682 B), diese vertreten durch ihre geschäftsführenden Direktoren Christian Opitz, Julian Reichelt und Vera Regensburger. |
Verantwortlich im Sinne des Pressegesetzes (V.i.S.d.P) |
Mitglieder der Chefredaktion |
Handelsregister |
Umsatzsteuer-Identifikationsnummer |
Verantwortlich gemäß § 18 Abs. 2 MStV |
Zuständige Regulierungsbehörde: |
Zuständiger Jugendschutzbeauftragter: |
Informationen zur Verbraucherstreitbeilegung |
Reply