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Die USA zwingen Deutschland zur Rosskur in Realität
Außerdem: Eine neue amerikafeindliche Wortschöpfung bei der ARD

Held des Tages: Thomas Müller

Er spielt seit seinem elften Lebensjahr bei Bayern München, er hat alles gewonnen, was ein Fußballspieler gewinnen kann. Thomas Müller wurde Weltmeister, Triple-Sieger aus UEFA-Champions League, Meisterschaft und Pokal, er ist der Spieler mit den meisten deutschen Meistertiteln – 33.
Experten gehen davon aus, dass sein Vertrag im Sommer ausläuft und nicht verlängert wird. In seinen letzten kurzen Einsätzen zeigte Thomas Müller die gleiche Spielfreude wie zu Beginn seiner Karriere: aufopfern für die Mannschaft, stets sein Bestes geben, immer positiv bleiben. Jetzt neigt sich seine Karriere dem Ende zu – und er bleibt, was er immer war: Sympathieträger und Vorbild für alle Spieler. Thomas Müller – ein Held des deutschen Fußballs.
Die USA zwingen Deutschland zur Rosskur in Realität

Dieses von der US-Marine veröffentlichte Foto zeigt ein Lenkraketen-U-Boot, das bis zu 154 Tomahawk-Raketen tragen kann, auf Patroullie am Suezkanal. Das atomgetriebene U-Boot, das in Kings Bay, Georgia, stationiert ist, schützt somit vor allem europäische Handelsinteressen.
Von Ralf Schuler
Was haben die Koalitionsverhandlungen in Berlin mit dem US-Vizepräsidenten J.D. Vance zu tun? Grübel. Grübel. Naja, weil die USA klargemacht haben, dass sie uns nicht mehr schützen wollen, werden Sie sagen, müssen wir jetzt selbst für unsere Sicherheit sorgen und haben erstmal die Schuldenbremse für Verteidigung gelockert. Gute Spur. Schon recht warm, hätte man den Kindern beim Suchen nach versteckten Heimlichkeiten ehedem gesagt.
Doch die Dinge liegen noch tiefer. Vance und die Trump-Administration zwingen Europa und ganz besonders die Deutschen zum Erwachsenwerden.
In dem öffentlich gewordenen Chat der US-Sicherheitsleute über einen Militärschlag gegen die Huthi-Rebellen im Jemen weist Vance darauf hin, dass nur drei Prozent des US-Handels durch den Suezkanal gehen, aber vierzig Prozent des europäischen Handels. Mit anderen Worten: Warum sollen eigentlich Amerikaner die wirtschaftlichen Interessen der Europäer schützen?
Dahinter steckt viel mehr als kräfteschonende Interessenpolitik oder America first. Es ist die Erkenntnis, dass sich im Schatten der amerikanischen „Drecksarbeit“ überall auf der Welt im Gegenzug in Europa und besonders Deutschland eine zutiefst weltfremde moralische Erhabenheit ganzer Generationen herausgebildet hat, deren gemütlicher Wohlstand selbstverständlich konsumiert wird, während man den „Weltpolizisten“ oder seinen im Antiterrorkampf Verbündeten Israel gern vor den internationalen Gerichtshof zieht.
An die Ukraine-Front will in Deutschland niemand, aber bis zur letzten Patrone für Gerechtigkeit gegen Russland kämpfen schon.
Die USA sichern die Handelswege, die Europäer machen Lieferkettengesetze, reglementieren KI oder wollen das Netz von falschen Meinungen sauber halten. Und so sind die Schulden-Milliarden von Merz & Co. nichts anderes als die Fortsetzung des Selbstbetrugs und der Verlogenheit mit anderen Mitteln. Die gerade auch von den USA lange Zeit gesicherte Weltordnung hat in Deutschland nicht nur Moral-Überschuss wachsen lassen, sondern auch einen dramatischen Realitätsverlust. Wenn man statt harter Sozialreformen das Rentenniveau einfach festschreibt, hat das ebenso mit der Vance erzwungenen Rosskur in Sachen Realität zu tun, wie die ruinöse Migrations- oder Energiepolitik, deren Stopp Union und SPD in diesen Tagen noch weiter verschleppen wollen.
Die verzogenen Kinder des Marshallplans werden aus dem warmen Elternhaus geschmissen und werden sich einen Job suchen müssen. Alles Gute. Man sieht sich!
Ein Monster namens Bürokratie

Dieses Foto ist nur Fantasie – ein Bürokratiemonster, geschaffen von der Künstlichen Intelligenz Grok. Doch deutsche Maschinenbauer müssen fast 4000 bürokratische Pflichten erfüllen – monströs, aber wahr.
Nun soll es also um die dicken Brocken gehen. Diesen bewährten Begriff verwendete Friedrich Merz, der jeden Tagen mehr vom Wahlsieger zum faktischen Wahlverlierer schrumpft. Der CDU-Vorsitzende meinte damit die Wirtschafts- und Migrationspolitik, der sich die Chefverhandler von CDU, CSU und SPD in ihren Gesprächen zuwenden. Es wäre ein Wunder, sollte bei diesen neuralgischen Punkten eine Handschrift der Union plötzlich erkennbar sein. Bisher hat die sozialdemokratische 16-Prozent-Partei die Bedingungen der Koalition diktiert.
Ein noch größeres Wunder wäre es, sollte den drei Parteien gelingen, was die Arbeitsgruppe 9 als gemeinsame Aufgabe festgeschrieben hat. Die AG trägt den Titel „Bürokratierückbau, Staatsmodernisierung, Moderne Justiz“ und sie verspricht allen Ernstes einen „umfassenden Rückbau der Bürokratie“. Abgebaut werden sollen die „Dokumentationspflichten insbesondere für Handwerk, Einzelhandel, Landwirtschaft, Gastronomie und Hotellerie“. Auch auf die EU will man in dieser Hinsicht einwirken.
Noch keine Regierung hat es versäumt, einen „umfassenden Rückbau der Bürokratie“ in Aussicht zu stellen. Noch jede Regierung ist daran gescheitert.
Die „Ampel“ versprach Bürokratieabbau durch „ein neues Bürokratieentlastungsgesetz“, das im September 2024 tatsächlich verabschiedet wurde – mit den Stimmen der SPD, die nun also dessen Mangelhaftigkeit eingesteht. Schon 2018 wollten Union und SPD „Wirtschaft und Bürger weiter spürbar von unnötiger Bürokratie entlasten“.
Jede Maßnahme zur wirtschaftlichen Belebung bleibt ein bloßes Handauflegen, solange die Bürokratie die Unternehmen drangsaliert. Wie weit die Gängelei fortgeschritten ist, belegt eine eindrückliche Zahl: Sage und schreibe 3900 Bürokratiepflichten sind den deutschen Maschinenbauern, einer eminent wichtigen Branche, auferlegt. Laut der Vizepräsidentin des Maschinenbauverbands VDMA, Verena Thies, sind die Vorgaben zum Arbeitsschutz, zur Nachhaltigkeit und zur Steuer am aufwendigsten. Bürokratiekosten verschlingen bis zu sechs Prozent des Umsatzes.
Wenn Deutschland die Rezession dauerhaft verlassen will, muss der Staat das größte von ihm geschaffene Monster zügeln: die Bürokratie. Sonst verpufft jedes Sonderschuldenprogramm im Dickicht der Akten.
Neue amerikafeindliche Wortschöpfung bei der ARD

US-Vizepräsident JD Vance bei der Besichtigung des Militärstützpunkts Pituffik.
Von Pauline Voss
Die ARD hat sich eine lustige Wortschöpfung ausgedacht für alle grönländischen Politiker, die nicht über die US-Regierung schimpfen: „amerikafreundliche Populisten“. Früher stand vor dem Wort „Populisten“ noch „europafeindlich“ oder „islamkritisch“, heute reicht es aus, den USA freundlich gesinnt zu sein, um als Populist durchzugehen.
Diesen Antiamerikanismus streut die ARD derzeit breit auf allen Kanälen. Anlass war der Besuch des US-Vize JD Vance auf der Insel, die zu Dänemark gehört. Niemand habe Vance eingeladen und offiziell empfangen, spottet die ARD in Radio und Fernsehen. Allerdings bildete Grönland just am Tag, als Vance zu Besuch kam, überhaupt erst ein neues Regierungsbündnis. In der Koalition vertreten sind alle Parteien, die bei der Wahl vor zwei Wochen ins Parlament kamen – bis auf die Partei Naleraq, die eine Unabhängigkeit von Dänemark anstrebt und sich in Richtung USA orientiert. Besagte „amerikafreundliche Populisten“ also.

Etwas Warmes zu essen gab es für den US-Vize auch.
Empfangen wurde Vance dennoch herzlich, und zwar von den eigenen US-Truppen, die auf der Insel stationiert sind. Dass es ein legitimes Vorhaben ist, seine eigenen Streitkräfte zu besuchen, die in aller Welt die Sicherheit des Westens garantieren, ist aus deutscher Perspektive unverständlich.
Schließlich bekommen wir Deutschen schon einen Herzinfarkt bei der Vorstellung, tausend Mann zur Friedenssicherung an die ukrainisch-russische Grenze zu schicken.
Die Ansprüche, die US-Präsident Donald Trump auf Grönland erhebt, werten deutsche Medien darum in ihrem üblichen Alarmismus als imperialistische Gelüste. Tatsächlich aber fragt sich Amerika zurecht, warum es an allen strategisch entscheidenden Orten der Welt die Werte des Westens mit dem eigenen Geld und Leben verteidigen soll, während Europa zusieht, profitiert und über den Expansionsdrang der USA nörgelt.
Die „Brandmauer“ steht über dem Wohl des Landes

Die aktuelle Sitzordnung im deutschen Bundestag
Von Julian Reichelt
Die Koalitionsverhandlungen sind nichts anderes als Volkshypnose. Die Menschen in Deutschland sollen vergessen, dass die Union innerhalb von Tagen all ihre Vorschläge zur Abstimmung stellen und durchsetzen könnte.
Von A wie Atomkraft bis Z wie Zuwanderung wäre die Politikwende jederzeit möglich, weil es dafür eine politische und gesellschaftliche Mehrheit gibt.
Jedes einzelne Zugeständnis an die SPD macht die CDU nicht aus Notwendigkeit, sondern freiwillig, weil sie die „Brandmauer“ über das Wohl des Landes stellt. Jeder illegale Migrant, der ins Land kommt, jede Kilowattstunde Atomstrom, den wir nicht produzieren, jede Steuer, die nicht gesenkt wird, ist eine bewusste, freiwillige Entscheidung der Union, die das Land ohne Not in die linke Politik führt. Es bräuchte nicht mal eine Koalition oder Zusammenarbeit mit der AfD.

Die Union könnte im neuen Bundestag einfach ihr Sofortprogramm zur Abstimmung stellen und würde dafür eine Mehrheit bekommen. Aber das sollen wir im Popanz des „Ringens um das Land“ zwischen CDU und SPD vergessen.
NIUS Live am Montag (31.03.2025)
Der Tag beginnt mit NIUS: Heute begrüßen wir die Sportreporter-Legende Waldi Hartmann und NIUS-Chef Julian Reichelt zum Talk mit Moderator Alex Purrucker live im NIUS Radio-Studio.
Sie können die Sendung ab 7 Uhr live auf YouTube sehen und im NIUS Radio hören. Sollten Sie die Folge verpassen, können Sie sie sich auch nachträglich auf unserem YouTube-Kanal ansehen – wann immer Sie mögen.
Und nicht vergessen: kommentieren, liken, teilen, abonnieren!
Impressum VIUS SE & Co. KGaA |
Die VIUS SE & Co. KGaA wird gerichtlich und außergerichtlich vertreten durch die persönlich haftende Gesellschafterin VIUS Management SE, Berlin (Amtsgericht Charlottenburg, HRB 245682 B), diese vertreten durch ihre geschäftsführenden Direktoren Christian Opitz, Julian Reichelt und Vera Regensburger. |
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