Stille Post zum Verbrenner-Verbot: Wenn Politik sich selbst genügt

Außerdem: Weimarer Verhältnisse begannen nicht als politische Krise

Held des Tages: Thomas Gottschalk

Er war der Showmaster für mehrere Generationen. Samstagabend war „Wetten, dass..?“, war Thomas Gottschalk. Schlagfertig, witzig, manchmal unter der Gürtellinie. 

Der Mann war sein eigenes Programm. Wir sagen „war“ - weil wir plötzlich nach Jahrzehnten einen völlig neuen Gottschalk erleben. Er trägt eine der schwersten Packungen mit und in sich, die Menschen tragen können – Krebs. Er hat es sich nicht anmerken lassen, wie ein Circus-Clown, der immer Witze machen muss, auch wenn ihm gar nicht danach ist.

In einem Interview mit Bild sagte er: „Ich glaube, es wird Zeit, dass wir die Karten auf den Tisch legen. Ich habe Krebs.“ Am Wochenende wird Gottschalk bei RTL zum letzten Mal eine große Samstagabendshow moderieren und sich dann zurückziehen. „Ich kann nicht mehr auftreten. Ich muss gesund werden“, sagte er.

Seine Ausfälle bei mehreren Veranstaltungen erklärte Gottschalks Ehefrau Karina mit der Nebenwirkung der Medikamente gegen den Krebs. Sie muss es wissen, sie ist seine große Liebe. Leider treffen großes Glück und großes Unglück manchmal direkt aufeinander. So wie bei Thomas Gottschalk. Wie er darauf reagiert hat, zeugt von menschlicher Größe.

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Stille Post zum Verbrenner-Verbot: Wenn Politik sich selbst genügt

Der Bundeskanzler hat einen Brief nach Brüssel geschrieben und bittet darum, über das Verbrenner-Verbot im Jahr 2035 noch einmal nachzudenken. Wenn man bedenkt, wie lange die Union schon darüber redet, dass das Verbrenner-Aus vom Tisch müsse, freut man sich, wenn nach Jahren nun tatsächlich ein Brief unterwegs ist.

Noch kurioser wird die Sache, wenn man sich vor Augen führt, dass der CDU-Bundeskanzler Friedrich Merz der Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen (CDU) einen Brief schreibt, der er selbst zur Spitzenkandidatur der konservativen Europäischen Volkspartei (EVP) verholfen hat, deren Vorsitzender Manfred Weber Vize-Chef der CSU ist.

In ihrer zurückliegenden Amtszeit hatte von der Leyen den Green Deal und das Verbrenner-Verbot selbst mit auf den Weg gebracht und wurde mit der Maßgabe nominiert, ihren eigenen Unfug wieder abzuschaffen. Wenn es Ihnen unlogisch vorkommt, dass man jemanden erneut mit einem Spitzenamt betraut, dessen Politik man falsch findet, müssen Sie nicht an sich zweifeln.

Es ist genau jene politische Logik, die sich selbst genügt und dazu führt, dass viele Menschen es mal mit einer Alternative zu den etablierten Parteien versuchen wollen.

Aber nun hat ja Friedrich Merz den Brief geschrieben, in dem allerdings nicht wirklich das Verbrenner-Verbot abgeschafft werden soll, sondern lediglich Hybride und andere Zwittermotoren-Autos die Zeit überbrücken sollen. Wenn die Parteifreundin in Brüssel mal drüber nachdenken möchte.

Bis dahin werden die deutschen Autobauer und ihre Zulieferer noch einige Zehntausend Leute entlassen. Aber schneller geht es nun mal nicht. Gerade in diesen Zeiten von Trump und Putin…

Merz sitzt in der Stromberg-Falle

Als würde diese Woche nicht eh schon hart genug für den zwischen Weltpolitik, Rentenstreit und persönlicher Unbeliebtheit schlingernden Kanzler – nun auch das noch: Am Donnerstag kommt der neue Film mit dem fiktiven Büroekel Stromberg in die deutschen Kinos.

Merz gilt schon lange als Stromberg im Kanzleramt. Der Film wird den Vergleichen neue Nahrung geben, und gewiss nicht zum Vorteil des CDU-Vorsitzenden.

Selbst der Regierungssprecher sah sich nun genötigt, Fragen nach Parallelen zwischen dem echten Merz und dem erfundenen Stromberg zu beantworten. Der Deutschen Presseagentur sagte Stefan Kornelius: „Dem Frisuren-Vergleich wird sich der Bundeskanzler vermutlich nicht entziehen können. Ansonsten aber unterscheiden sich Büroalltag und Umgangston im Kanzleramt deutlich von der Serie.“

Der Darsteller des Stromberg wiederum, Christoph Maria Herbst, hält eine weitere Spitze Richtung Kanzleramt bereit: Er, Herbst, verstehe, warum die Menschen diese Verbindung zögen; beide Figuren hätten „eine eher provinzielle Herkunft. Stromberg könnte 1:1 auch aus dem Sauerland sein. Das würde total zur Figur passen. Und vom Verhalten her, tja.“

Im „Tja“ lauert die Vernichtung als Nuance. Das vermutlich leise dahingesagte, langsam ausklingende „Tja“ eröffnet ein Universum der Assoziationen. Merz verhält sich wie Stromberg, sagt dieses „Tja“, kann unbeherrscht sein und anmaßend, selbstgerecht und bevormundend, inkompetent und zynisch, vor allem aber: ein Mann von Gestern, ein Fossil der Bonner Republik.

Das befreiende Lachen über Stromberg ist ein Erkenntnisschock über Merz. Doch während im Kino der Abspann kommt und das echte Leben danach seinen Gang geht, lässt der Abspann für Merz auf sich warten.

Darum bleibt das Lachen über den Sauerländer mit der Stromberg-Frisur den Deutschen im Hals stecken.

Weimarer Verhältnisse begannen nicht als politische Krise

Bärbel Bas mit dem Juso-Vorsitzenden Philipp Türmer

Eine längst gescheiterte Regierung, die auf Schuldenwortbruch mit einem abgewählten Parlament und dann auch noch auf wortbrüchiger Verwendung der Schulden beruht, am Leben zu halten, damit sie noch mehr Schaden anrichten kann, wäre keine staatspolitische Verantwortung, sondern eine staatstragend formulierte Ausflucht.

Die Junge Gruppe der CDU ist zu der vollkommen korrekten Einschätzung gelangt, dass es mit der SPD keinerlei Reformen geben kann, die es bräuchte, um nicht nur den Sozialstaat, sondern zunächst einmal die deutsche Wirtschaft vor dem Kollaps zu retten. Und, dass man der SPD nicht mehr vertrauen kann.

Bärbel Bas höchstpersönlich hat der deutschen Wirtschaft den Kampf angesagt. Sie meint es genau so. Die Macht dieser Frau und dieser Partei zu erhalten, wäre am Ende verantwortungslos, weil man ja weiß, welchen Schaden sie bereit ist anzurichten. Nach all den Mahnungen von Weimar mag man innerlich vor diesem Schritt zurückschrecken, besonders als junger Abgeordneter, aber, großes ABER: Weimarer Verhältnisse begannen nicht als politische Krise, sondern als wirtschaftliche Katastrophe.

Wir sind auf dem Weg in eine eben solche Katastrophe, befeuert durch vollends gescheiterte, zutiefst ideologische Politik, wie die SPD sie weiter betreiben will.

Diese Politik zu verhindern, diese wirtschaftliche Katastrophe abzuwenden – nur das ist der wahre Schutz vor dem Extremismus, der immer mit wirtschaftlicher Not beginnt.

NIUS Live: Renten-Krieg zwischen Bas und der CDU

Der Tag beginnt mit NIUS: Heute begrüßen wir

  • die CDU-Bundestagsabgeordnete Saskia Ludwig,

  • NIUS-Chefredakteur Julian Reichelt,

  • NIUS-Kolumnist Alexander Kissler,

  • sowie den stellvertretenden NIUS-Chefredakteur Björn Harms

zum Talk mit Moderator Alex Purrucker live im NIUS Studio.

Sie können die Sendung ab 7 Uhr live auf YouTube sehen und im NIUS Radio hören. Sollten Sie die Folge verpassen, können Sie sie sich auch nachträglich in unserer NIUS Mediathek ansehen – wann immer Sie mögen.

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