Steinmeier bleibt sich treu

Außerdem: In Wadephuls Relativismus geht die Gesellschaft unter

Heldin des Tages: Bruce-Willis-Tochter Rumer

Wenn man einen weltberühmten Vater hat wie Bruce Willis, steht man selbst meistens im Schatten. Das war bei Rumer Willis (36) nicht anders. Zum amerikanischen Vatertag schrieb die älteste seiner fünf Töchter einen offenen Brief voll Liebe und Mitgefühl auf Instagram:

„Ich wünschte, ich hätte dir mehr Fragen gestellt, als du mir noch alles erzählen konntest.“ Und: „Ich weiß, dass du nicht möchtest, dass ich heute traurig bin. Also werde ich versuchen, einfach dankbar zu sein und mich daran zu erinnern, wie glücklich ich mich schätzen kann, dass du mein Vater und noch bei mir bist und dich noch halten und umarmen und auf die Wange küssen und dir über den Kopf streicheln kann.“

Rumer Willis – eine Heldin der Vater-Liebe.

Steinmeier bleibt sich treu

Der Bundespräsident gehört zu den wenigen zuverlässigen, aber eben auch zuverlässig niederschmetternden Konstanten der aktuellen Politik. Unter Frank-Walter Steinmeier wurde das höchste Amt im Staat zur Bühne für den größten Schwadroneur des Landes.

Fast keine Gelegenheit lässt der Sozialdemokrat aus, um sich mit Banalitäten zu Wort zu melden. Wo der Präsident wirklich gefragt wäre, etwa beim Blick auf die militärische Auseinandersetzung zwischen Israel und dem Iran, warten die Deutschen hingegen lange, sehr lange auf Orientierung aus Schloss Bellevue. Vielleicht ist das auch besser so. Am allerwenigsten brauchen die Israelis deutsche Belehrungen.

Ohne Belehrung kommt keine Steinmeier-Rede aus. Beim Jubiläum des Zentralverbands des Deutschen Handwerks und der Handwerkskammern verkündete Steinmeier nun: „Die Zukunft unseres Landes hängt nicht ab von den Besserwissern, sondern von den Bessermachern! Aus dem Schimpfen auf dem heimischen Sofa ist noch nie Gutes entstanden, aber beim Anpacken und Mitmachen schon.“

Wer Steinmeier kennt, der weiß: Steinmeier wünscht sich ein Anpacken in seinem Sinn, ein Mitmachen beim Bau einer linken sogenannten Zivilgesellschaft. Das Engagement, das der Präsident landauf, landab fordert, ist ein Einsatz zu politisch erwünschten Zwecken.

Man stelle sich probeweise vor, die Bürger machten mit beim lokalen Protest gegen eine Asylbewerberunterkunft oder gegen Windkraftanlagen. Da wünschte Steinmeier sich gewiss, solche Anpacker wären lieber „auf dem heimischen Sofa“ geblieben.

Generell ist es keinem Staatsbürger verwehrt, auf Politiker oder Staatsbedienstete zu schimpfen. Sogar Staatsoberhäupter müssen damit leben.

In Wadephuls Relativismus geht die Gesellschaft unter

Der Krieg zwischen Israel und dem Iran ist ein historischer Moment moralischer Klarheit, den wir gerade erleben. Auf der einen Seite die Demokratie, die ihre Bürger vor einer existenziellen Bedrohung schützt. Auf der anderen Seite die islamistische Diktatur, deren einziges Ziel Auslöschung und Unterwerfung ist.

Aber leider leistet sich ausgerechnet Deutschland in dieser Zeit einen neuen Außenminister, der inzwischen wirkt, als würde sich Annalena Baerbock nun als Mann namens Johann Wadephul identifizieren. Für den deutschen Außenminister von der CDU sind Mullah-Regime und Israel gleich.

Er mahnt beide Seiten in der abgestandenen, abgeschmackten, nutzlosen und vor allem historisch gescheiterten Sprache eines Frank-Walter Steinmeier.

Israel solle doch seine Position, nicht von fanatischen Bartträgern nuklear ausradiert werden zu wollen, bitte noch einmal überdenken und stattdessen mit den Leuten verhandeln, die seit anderthalb Jahrzehnten bei jeder einzelnen Verhandlung gelogen haben, um an die Bombe zu gelangen. Israels Angriff auf die Atomanlagen findet Johann Wadephul – in der CDU wird er übrigens „Sleepy Joe“ genannt – genauso beunruhigend wie die iranischen Flächenangriffe auf israelische Städte.

„Ja, die Mullahs sind schon schlimm, aber Israel ist doch auch nicht viel besser“ – das ist der große erschreckende Relativismus, der schönredet und hinnimmt, was wir niemals hinnehmen dürfen.

Von solchen Reden lässt sich die direkte Linie in unseren deutschen Alltag ziehen: Wenn wir bunt und vielfältig nennen, was unsere Kinder in den Schulen jeden Tag mehr und brutaler als Machtergreifung des Islamismus erleben, dann gehen wir als Gesellschaft im Relativismus unter.

Merz’ Erfolg durch Nichtstun

Merz wird von Steven Crowchild vom Volk der Tsuut'ina in Kanada begrüßt

Knapp vier Monate ist die Bundestagswahl her, knapp sechs Wochen sind seit der Regierungsbildung und der peinlichen Kanzler-Wahl im zweiten Wahlgang vergangen und so richtig ist politisch nichts passiert.

Die neue Bundesregierung stürzt sich vom Außenpolitischen ins Rhetorische, von Ankündigungen zum Beschwichtigen, dass aufgrund der äußeren Umstände und der politischen Realitäten doch alles nicht so laufen wird, wie im Wahlkampf lauthals versprochen.

Und siehe da: mit Erfolg.

Die Union ist von 24 Prozent zurück auf 27/28 Prozent geklettert, die SPD hat immerhin keine Zustimmung verloren. Bundeskanzler Friedrich Merz gewinnt bei den Beliebtheitswerten stark dazu und wird sogar zum Social Media-Helden.

Dabei ist konkret – von Antrittsbesuchen mal abgesehen – nichts passiert. Und die Sommerpause wartet schon auf den Parlamentarier. Es werden wohl die ersten 100 Tage einer Regierung sein, die am wenigsten für die Bewertung einer neuen Regierung taugen.

Und trotzdem goutieren es die Deutschen, jedenfalls in Teilen.

Der Floskel-Regen der Verwischer und Verharmloser

Von Zeit zu Zeit muss man dann doch immer wieder auf den allgemeinen Phrasen-Regen hinweisen, der selbst im hitzigsten Sommer noch reichlich über Deutschland niedergeht und die Saat der Verwischer, Täuscher und Verharmloser ausgiebig wässert.

Im Augenblick zum Beispiel steht die „Spirale der Gewalt“ wieder ganz hoch auf der Floskel-Wetterkarte. Eine „Spirale“, die sich irgendwie ereignet, die immer passt, wenn man sich darum herumdrücken will, Ross und Reiter, Opfer und Täter klar zu benennen. Gerade im Nahostkonflikt ist dann immer wieder auch gern von jenem „Flächenbrand“ die Rede, den man verhindern müsse. Klingt klasse. Wer will schon die Welt anzünden. Nur brennt sie längst nicht nur zwischen Teheran und Jerusalem, sondern auch im Süden des Libanon, im Jemen, Afghanistan, Pakistan, Somalia und auf der ägyptischen Seite der Grenze zu Gaza.

In der Innenpolitik ist immer dann erhöhte Aufmerksamkeit angebracht, wenn es um „Zukunftsinvestitionen“, „gesellschaftlichen Zusammenhalt“, „Generationengerechtigkeit“ oder darum geht, dass sich wer „ehrlich machen“ soll. „Die Zukunft“ wird immer bemüht, wenn Politik „Alternativlosigkeit“ signalisieren will, als gäb’s kein Morgen, wenn der wackere Akteur nicht zu zupackt. „Zusammenhalt“ ist eine Wolke für alles und nichts, und wer sich ehrlich machen muss, der war es wohl bislang nicht.

Und wenn Sie jemanden von „unsere Demokratie“ reden hören, nehmen Sie besser gleich Reißaus…

Eklat auf französischer Luftfahrtmesse

„Unsere Produkte sind so gut. Die französische Regierung möchte nicht, dass Sie sie sehen“, schreibt das israelische Unternehmen Elbit Systems auf seine Sichtschutzwand.

Die Spannungen zwischen Israel und Frankreich nehmen zu. Am Montag wurden fünf Stände israelischer Rüstungsunternehmen auf der französischen Luftfahrtmesse in Le Bourget geschlossen. Schwarze Stellwände verdeckten die Messestände.

Die Begründung: Die Hersteller hätten offensive Waffen ausstellen wollen, die derzeit in Gaza zum Einsatz kämen.

Der Vorfall stellt einen weiteren Kniefall des französischen Staates vor dem Islamismus dar. Denn als offensiv kann man Waffen nur einstufen, wenn man Israel die Rolle des Aggressors zuschreibt. Verleugnet wird dabei, dass der jüdische Staat sich in Gaza gegen eine von Iran finanzierte Terrorgruppe zur Wehr setzt, die die Vernichtung Israels anstrebt.

Die Ereignisse auf der Messe fügen sich in die grundsätzliche Positionierung Frankreichs gegenüber Israels ein: Präsident Emmanuel Macron setzt sich entgegen aller politischen Realitäten seit Monaten auf UN-Ebene für die Schaffung eines palästinensischen Staates ein. Nach dem Angriff Israels auf die iranischen Atomanlagen verfiel er in altbekannte Rhetorik und warnte vor einem „Flächenbrand“. Nicht nur im Inneren, auch außenpolitisch fällt es dem Franzosen offenkundig schwer, statt dem Islamismus die westlichen Werte zu verteidigen.

NIUS Live: Die Ärzte flüchten ins Ausland

Der Tag beginnt mit NIUS: Heute begrüßen wir NIUS-Kolumnistin Birgit Kelle und NIUS-Reporter Alexander Kissler zum Talk mit Moderator Alex Purrucker live im NIUS Studio.

Sie können die Sendung ab 7 Uhr live auf YouTube sehen und im NIUS Radio hören. Sollten Sie die Folge verpassen, können Sie sie sich auch nachträglich auf unserem YouTube-Kanal ansehen – wann immer Sie mögen.

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