Eine Somalierin erzählt deutlich, was bei uns falsch läuft

Außerdem: Das Positive an „Generation Muttersöhnchen“

Held des Tages: Airbus

Gute Nachrichten aus der deutschen Luftfahrt sind selten – hier ist eine. Die Luftfahrtbranche rund um Airbus am Standort Hamburg boomt. Inzwischen sind knapp 49.000 Menschen mit dem Bau und der Wartung von Flugzeugen beschäftigt. „Das sind 18 Prozent mehr als im letzten Vor-Corona-Jahr 2019“, sagt Wirtschaftssenatorin Melanie Leonhard (SPD) zu Bild. Die Bruttowertschöpfung sei um fast 35 Prozent auf 6,9 Milliarden Euro gestiegen. Im weltweit zweitgrößten Airbuswerk in Hamburg-Finkenwerder arbeiten insgesamt 28.000 Beschäftigte. Airbus – ein Held der Lüfte.

Eine Somalierin erzählt deutlich, was bei uns falsch läuft

Sie ist eine schwarze Frau, die aus Somalia vor der Zwangsheirat floh. Eine Schwarze Frau, die den Weißen Europäern die Leviten liest. Ayaan Hirsi Ali hat der Neuen Zürcher Zeitung ein beeindruckendes Interview gegeben. Klar, verständlich, kompromisslos. Sätze, die man einfach lesen muss:

„Ich zeichne kein düsteres Bild (von Europa), sondern übe konstruktive Kritik. Als Frau, die vor dem Islam nach Europa geflüchtet ist, bin ich sensibilisiert für Probleme, die jahrelang kaum jemand auszusprechen wagte. Die Wahlresultate in diversen Ländern zeigen, dass nun immer mehr Menschen die negativen Auswirkungen der grenzenlosen Migration erkennen. Das Problem ist, dass trotzdem kaum etwas passiert. Die europäische Politik hat zunehmend ein Problem mit der Legitimität. (…)

Nehmen wir das Beispiel Deutschland. Die Wahlen haben eine deutliche Mitte-rechts-Mehrheit ergeben. Die AfD wird aber ausgeschlossen, deshalb bekommt das Land wieder eine Mitte-links-Regierung. In den Niederlanden ist eben die Regierung gestürzt. Der Grund war auch hier: Die Partei von Geert Wilders hat die Wahlen 2023 gewonnen, trotzdem erhielt er keinen klaren Regierungsauftrag. (…) Dieses Problem haben wir in vielen Ländern Europas: Die Menschen bekommen nicht das, was sie gewählt haben. In den USA ist das anders: Dort hat das Volk Trump gewählt und dann auch Trump erhalten. (…)

Den Menschen mit weißer Hautfarbe, vor allem den heterosexuellen Männern, wird gesagt, sie seien privilegiert, sie hätten die ganze Macht, sämtliche Strukturen seien auf sie ausgerichtet. Und alle anderen seien ihre Opfer. Aus irgendeinem Grund hat sich der weiße Mann auf diese Erzählung eingelassen. Nun wollen alle Opfer des weißen Mannes sein, denn der Opferstatus hilft, Forderungen durchzusetzen. Eine Forderung einer anerkannten Opfergruppe abzulehnen, ist sehr schwierig. (…)

Ich plädiere für ein System, bei dem der Wille zur Integration strikt kontrolliert wird. Alle sechs Monate soll der Fortschritt überprüft werden. Wer bereit ist, die Sprache zu lernen, zu arbeiten und damit einen Beitrag für die Gesellschaft zu leisten, darf bleiben. Wer diese Bereitschaft nicht zeigt, muss wieder gehen. Ich denke, das wäre ein ehrliches und faires Angebot. Stattdessen nimmt man einfach alle auf, die sich Flüchtling nennen, weil man findet, das seien arme Leute, die tun uns leid.“

Das Positive an „Generation Muttersöhnchen“

Erst mit 24 Jahren ziehen Deutsche bei ihren ihren Eltern aus

Erst mit 24 Jahren ziehen junge Deutsche aus Hotel Mama aus – wie peinlich, oder? Ja, dieser Fakt zahlt ein auf das Bild der verweichlichten, unselbstständigen Generation, zu der ich mich im Großen und Ganzen auch zählen darf.

„Da habe ich schon ein Haus gebaut“, ist ein nicht selten benutzter Satz meines Vaters, um Meilensteine meiner Lebensbiografie ein wenig ins Verhältnis zu setzen. Und doch sehe ich – neben allen berechtigten Kritikpunkten – auch Positives an „Generation Mutter-Söhnchen“:

Eine starke Verbindung zur Familie und zur Heimat geht oft auch mit einer Verwurzelung im Dorf- oder Stadtleben, in Vereinen und im Ehrenamt mit einher, die so vielen jungen Menschen fehlt.

Gibt es die Identität der Heimat nicht, fliehen – so ist jedenfalls mein Eindruck – in Ersatzreligionen, die nicht selten ideologischer Aktivismus, bis zu politischem Extremismus reichen, vollkommen egal, ob es sich radikale Rechte oder gewaltbereite Linke Strömungen handelt.

Wer ein Zuhause hat, das er liebt, ein Vereinsleben, das ihm die wichtigsten Grundregeln des Zusammenlebens mit auf den Weg gibt und eine Familie, die auch in schlechten Zeiten Halt bietet, ist nicht so leicht von Ideologie und Radikalität zu überzeugen. Da darf man dann auch ein paar Jahre länger bleiben.

Was stimmt nicht mit Berlin?

Am Dienstagabend sperrte die Polizei den Vorplatz des Bahnhofs Berlin-Gesundbrunnen. Ein Mann wurde durch einen Stich in den Hals ermordet.

Man kann es sich leicht machen und sagen: Jede Großstadt ist ein gefährliches Pflaster. Wo viele Menschen zusammenleben, wachsen die Risiken.

Statistisch gesehen, bleibe Berlin eine sichere Stadt. Doch die Wahrnehmung ist eine andere. Die Einschläge rücken näher, das Unwohlsein nimmt zu.

Gestern erst starb ein 39-jähriger Mann nach einer Stichverletzung. Der Tatort war Berlin-Gesundbrunnen im Bezirk Wedding. Und wie so oft in jüngster Zeit heißt es: Mehrere Personen seien zuvor in Streit geraten. Es waren diesmal Tschetschenen und Afghanen. Weder der Schauplatz des Verbrechens, noch der doppelte Migrationshintergrund ist eine Überraschung. Berlin wurde längst zur stark frequentierten Austragungsstätte importierter Konflikte.

Am Montag erst waren zwei minderjährige Mädchen von einer „zehn bis 15 Personen starken Gruppe“ bedroht und verfolgt worden. Ein Sicherheitsmitarbeiter, der einschritt, wurde von der Gruppe geschlagen und getreten. Auch hier ergänzt der Zeitungsleser in Gedanken unwillkürlich einen Migrationshintergrund. Am Samstag wiederum wurden zwei Passanten bei einem Messerangriff schwer verletzt. Der Täter soll ein Slowene ohne festen Wohnsitz sein.

Wer in Berlin lebt, gewöhnt sich an solche Nachrichten, auch wenn er es nicht will. Die Politik hingegen dürfte sich nie daran gewöhnen. Sicherheit im öffentlichen Raum müsste ihre Priorität sein. Der schwarz-rote Senat unter dem Christdemokraten Kai Wegner hat aber faktisch kapituliert. Aus der einst versprochenen Sicherheitsoffensive wurde nichts. Die Plakate, auf denen sie versprochen wurde, ruhen im Archiv.

So züchtet eine vermeintlich bürgerliche Politik Politikverdrossenheit – und sorgt für Zweifel an der Demokratie.

NIUS Live: Bekommt Robert Habeck überhaupt ein Visum für die USA?

Der Tag beginnt mit NIUS: Heute begrüßen wir im nagelneuen NIUS-Studio die Journalistin Vanessa Blumhagen sowie die NIUS-Reporter Alexander Kissler und Julius Böhm zum Talk mit Moderator Julian Reichelt.

Sie können die Sendung ab 7 Uhr live auf YouTube sehen und im NIUS Radio hören. Sollten Sie die Folge verpassen, können Sie sie sich auch nachträglich in unserer NIUS.de Mediathek ansehen – wann immer Sie mögen.

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