Rentner an die Gulaschkanone!

Außerdem: Wird das Kabinett Merz immer mehr zu einem politischen Stuhlkreis?

Held des Tages: Jürgen Klopp

Die Kraft der Worte – mit dieser Fähigkeit ist Jürgen Klopp (58) zum Meistertrainer geworden. Nun aber spricht ganz Deutschland über ihn, weil er Worte gefunden hat, die Millionen Menschen berühren.

In einer Videobotschaft hat Jürgen Klopp zu Delani Diekmeier gesprochen, die an Krebs erkrankt ist. Die 14-jährige Tochter des früheren HSV-Profis Dennis Diekmeier kämpft seit Monaten gegen einen Nierentumor, der bereits auf ihre Lunge übergegriffen hat. Mehrere Operationen und Chemotherapien liegen hinter ihr, laut ihrer Familie stehen ihre Chancen „äußerst schlecht“.

Jürgen Klopp sagte in der Videobotschaft, er bewundere Delani für Kraft, Stärke und Positivität. „Das ist nicht leicht, aber du schaffst es, jeden Tag.“

Man könne an den lieben Gott glauben, aber „auch einfach an die Zukunft glauben“. Glaube heiße, nicht zu wissen, was in der Zukunft sein wird. Es sei dabei erlaubt, zu träumen. Und: „Zum Träumen muss man ein bisschen die Fantasie anschmeißen“, sagte der ehemalige Erfolgstrainer, der mittlerweile als Fußballchef bei Red Bull arbeitet.

Vielleicht waren dies die wichtigsten Worte, die Jürgen Klopp je in seinem Leben gesprochen hat, die bewegendsten bestimmt.

Rentner an die Gulaschkanone!

Franziska Brantner, Bundesvorsitzende von Bündnis 90/Die Grünen

Auf die Bundeswehr lassen die Grünen nichts kommen: Keine andere Beobachtung verdeutlicht den fundamentalen Wandel besser, den das „Bündnis 90/Die Grünen“ durchlaufen hat.

Gestartet als Partei der Wehrdienstverweigerer und Fundamentalpazifisten, klingt die linke Oppositionspartei heute zuweilen wie eine Interessenvertretung der Rüstungsindustrie. Der russische Einmarsch in die Ukraine vollendete eine Entwicklung, die sich schon länger angedeutet hatte. Man kann es den Triumph der Realpolitik nennen oder den Sieg der Falken.

Gerade hat die Regierung eine Rückkehr zur Musterungspflicht für junge Männer beschlossen, um die Personalnöte der Bundeswehr zu lindern. Den Grünen geht diese Maßnahme nicht weit genug. Parteivorsitzende Franziska Brantner will auch Rentner, Pensionäre und Senioren im Verteidigungsfall heranziehen – zumindest soll die Grundlage geschaffen werden – mit einem „Freiwilligen-Register“.

Den Zeitungen der Funke-Mediengruppe sagte Brantner: „Wir werden auch Menschen brauchen, die Drohnen programmieren und steuern, die Logistik verstehen, die Essen für mehr als 1000 Menschen kochen können. Diese Fähigkeiten sind wichtig und nicht ans Alter gebunden. Wir sollten die Möglichkeit schaffen, dass Ältere sich freiwillig melden können und sagen: Das sind meine Fähigkeiten und ich bin bereit, sie einzusetzen.“

Strukturen schaffen Realitäten. Oft schon war der Einstieg in die Pflicht die Freiwilligkeit. „Ältere“ könnten also – ähnlich wie Jüngere, sofern sich nicht genügend Freiwillige nach der Musterung finden –, bald einen sanften Druck verspüren, die Bundeswehr zu unterstützen.

Das ist noch Zukunftsmusik, und wer weiß, ob die Grünen je eine parlamentarische Mehrheit finden. Der Ton aber ist gesetzt, und die grüne Marschmelodie lautet: Großeltern ab an die Gulaschkanone! Auch Omas können Drohnen steuern!

Wird das Kabinett Merz immer mehr zu einem politischen Stuhlkreis?

Bislang galt: Das Bundeskabinett ist ein Entscheidungs- und kein Debattengremium. Das ändert sich seit Amtsantritt der Koalition von Kanzler Friedrich Merz (CDU) deutlich.

Auf der Tagesordnung des höchsten Regierungsorgans stehen in letzter Zeit immer mehr „Vorträge“ statt Entscheidungen und Beschlussfassungen. An diesem Mittwoch zum Beispiel trug das Bundesinnenministerium zum Luftsicherheitsgesetz vor, das Justizministerium zur elektronischen Fußfessel, das Auswärtige Amt und das Verteidigungsministerium erläuterten die „Weltraumsicherheitsstrategie“ und Arbeitsministerium durfte über den Rentensicherungsbericht referieren.

Das ist bemerkenswert, weil die Arbeitsabläufe innerhalb der Regierung eigentlich so gestaltet sind, dass nur „fertige“, von allen mitgetragene Gesetze ins Kabinett kommen. Dafür gibt es im Vorfeld ein Rundlauf- und Mitzeichnungsverfahren, bei dem alle betroffenen Ministerien ihre Anmerkungen machen, die Staatssekretärsrunde am Montag vor dem Kabinett prüft, ob alle Differenzen ausgeräumt sind und schließlich grünes Licht für den Beschluss gibt.

Im Kabinett soll ausdrücklich nicht über jedes Projekt von Grund auf diskutiert und die Weltlage besprochen werden. Einen politischen Stuhlkreis braucht niemand. Schon gar nicht im Kanzleramt.

Unter Kanzlerin Angela Merkel (CDU) gab es immer einen Tagesordnungspunkt „Verschiedenes“, wo man offene Fragen klären oder auf die Themen beim nächsten Europäischen Rat hinweisen konnte, damit alle Seiten rechtzeitig gewarnt waren, damit raffinierte Minister nicht in Brüssel bei Dingen zustimmten, die Merkel oder andere Ressorts so nicht wollten.

Die jüngste Themenliste des Kabinetts liest sich jetzt wie eine interessante Informationsveranstaltung zu einem bunten Themen-Strauß, der aktuell in den Ministerien bearbeitet wird. Aber ganz sicher, wurden auch in dieser Woche wieder ganz wichtige „Weichen gestellt“ und Dinge „auf den Weg gebracht“.

Floskeln aus der Hölle, für die man sich am Ende nichts kaufen kann.

NIUS Live: Wird die GEZ abgeschafft, Herr Siegmund?

Der Tag beginnt mit NIUS: Heute begrüßen wir den AfD-Spitzenkandidaten in Sachsen-Anhalt, Ulrich Siegmund, sowie die NIUS-Reporter Pauline Voss, Alexander Kissler und Julian Reichelt zum Talk mit Moderator Alex Purrucker live im NIUS Studio.

Sie können die Sendung ab 7 Uhr live auf YouTube sehen und im NIUS Radio hören. Sollten Sie die Folge verpassen, können Sie sie sich auch nachträglich in unserer NIUS Mediathek ansehen – wann immer Sie mögen.

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