Merz leistet sich einen Ukraine-Lapsus, der tief blicken lässt

Außerdem: Warum ein weiser Satz von Christian Linder (FDP) zeitlos aktuell bleibt

Held des Tages: Heidelberg, der neue Hotspot für Luxusimmobilien

Exklusive Adressen in Deutschland sind rar und teuer. Bisher waren die Hotspots für Luxus und Millionen stark eingeschränkt, was die Lage der Immobilien angeht. München, Hamburg, Sylt, Baden-Baden, Frankfurt, Stuttgart.

Jetzt kommt laut Analyse von „Poll Immobilien“ noch ein Hotspot hinzu: Heidelberg. Die Universitätsstadt in Baden-Württemberg gilt sogar als heimliche Immobilien-Hauptstadt Deutschlands.

Nach Analyse der Makler-Firma bietet keine andere Stadt anteilig am gesamten Immobilienangebot so viele Wohnimmobilien für einen Preis in Höhe von mehr als drei Millionen Euro an: 3,1 Prozent des gesamten Immobilienangebots der Neckarstadt liegen oberhalb dieser Marke, schreibt das Handelsblatt. Ein Wert, der selbst die klassischen Luxusstandorte München, Hamburg oder Frankfurt klar übertrifft.

Fazit der Fachleute: Der Luxusmarkt beschränkt sich längst nicht mehr auf einige ausgewählte Topadressen in Metropolen oder bekannten Ferienorte. Ganz exklusiv und teuer ist es in Heidelberg, dem neuen Helden unter den Luxus-Immobilien.

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Warum ein weiser Satz von Christian Linder (FDP) zeitlos aktuell bleibt

Es gibt einen politischen Lehrsatz, der so oft bemüht wird, dass er fast schon schal ist. Er lautet: Demokratische Parteien müssen untereinander koalitionsfähig sein. Ein Satz, der ursprünglich die Kooperationsfähigkeit signalisieren sollte, in Wahrheit aber noch nie gestimmt hat und spätestens seit den Unvereinbarkeitsbeschlüssen von Union und SPD (Dresdner Erklärung) gegenüber der SED/PDS/Linkspartei in den neunziger Jahren ad absurdum geführt wurde.

Die Wahrheit ist: Demokratische Parteien müssen gar nichts. Es wäre wünschenswert, wenn es unter Demokraten Schnittmengen gäbe, die zumindest die Demokratie als Grundlage der Politik betreffen.

Zwingend ist aber auch das nicht, wie man den Regierungsbündnissen mit der Linkspartei sieht. Eine Partei, die sozialistische Phantasien pflegt und den Eigentumsbegriff des Grundgesetzes antasten will, ist zulässig, es ist aber völlig in Ordnung, mit ihr keine Koalitionen eingehen zu wollen oder aus inhaltlichen Gründen eingehen zu können.

Warum kommt mir dieser Satz gerade jetzt wieder in den Sinn? Weil das aktuelle Regierungsbündnis aus Union und SPD ein Paradebeispiel dafür ist, dass „jeder mit jedem“ nicht nur zu konturloser Beliebigkeit führt, sondern ins politische Verderben. Es muss eben gerade nicht jeder um jeden Preis mit jedem regieren können, weil es eben auch nicht egal ist, was bei Politik hinten rauskommt. Ein Bündnis, das in einer Krisensituation die ideologischen Lieblingsprojekte der SPD umsetzen und mit Abstrichen in der überfälligen Migrationswende erkaufen muss, kann man eingehen, muss man aber definitiv nicht.

Es gilt der Satz von FDP-Chef Christian Lindner: „Besser nicht regieren, als schlecht regieren.“ Dass sich Lindner selbst in der Ampel nicht daran gehalten hat, widerlegt den Satz nicht, sondern bestätigt ihn.

Ein Mindestmaß an unveräußerlichen Grundüberzeugungen, schadet Politik nicht, sondern ist unverzichtbarer Bestandteil. Die Bundesregierung liefert täglich den Beweis.

Merz leistet sich einen Ukraine-Lapsus, der tief blicken lässt

In der Generaldebatte stand Kanzler Merz mit dem Rücken zur Wand. In der Bevölkerung ist er unbeliebt, in den eigenen Reihen umstritten. Merz lieferte, was er oft liefert: ein Referat über die, wie er sagte, „schwierigen geoökonomischen und geostrategischen Voraussetzungen“. Dem Eindruck, ein Außenkanzler zu sein, wirkte er nur momentweise entgegen.

Er rühmte die abermals gestiegenen deutschen Unterstützungsmittel für die Ukraine. Diese seien im Haushalt 2026 „noch einmal um drei Milliarden Euro auf jetzt insgesamt 11,5 Milliarden Euro aufgestockt“ worden. Das ist eine gewaltige Summe.

Im nächsten Satz leistete Merz sich einen Lapsus, vielleicht sogar einen Freud’schen Versprecher, der NIUS zuerst auffiel.

Deutschland stelle außerdem „für die Infrastruktur weitere 170 Milliarden Euro sofort zur Verfügung, um die Auswirkungen des russischen Terrors gegen die Winterversorgung der Ukraine zu lindern.“ So verkündete es Merz.

Wenig später sah sich das Presseamt der Bundesregierung zu einer Klarstellung genötigt. Der Kanzler habe sich „auf Grund der Nennung einer zuvor genannten Zahl in der heutigen Rede vor dem Deutschen Bundestag versprochen“. Natürlich habe er 170 Millionen, nicht Milliarden Euro gemeint.

Das Missverständnis ist aus der Welt, nicht aber der fatale Eindruck, den es hinterlässt. Merz hat sich einmal mehr einen Zahlenfehler geleistet. Und die Milliardensumme kam ihm derart glatt über die Lippen, als hätte er einen Herzenswunsch formuliert.

Kurz zuvor hatte Merz in einer seltsamen Formulierung „Einheit mit der Ukraine“ gefordert. Kohl war der Kanzler der deutschen Einheit. Merz redet, als wolle er als Kanzler der ukrainischen Einheit in die Geschichte eingehen.

Täter und Väter: Das alles ist die deutsche Seele

Liebe AfD, es ist wirklich nicht besonders schwer, kritische Worte über Hitler zu finden, er hat dafür die ein oder andere Vorlage geliefert.

Es ist der typische Irrglaube einer jungen und sagenhaft erfolgreichen Partei, die deutschen Wähler wollten immer nur „klare Kante“ und von allem, was gescheitert ist, das brutale Gegenteil. So ist es nicht. Die deutsche Wählerseele ist – durchaus auch aufgrund unserer Geschichte – ein zerrissenes, manchmal geradezu schizophrenes Wesen. Deutsche wollen Reformen, aber nicht, dass jemand an die Rente ran geht.

Deutsche wollen keine illegalen Migranten und haben doch unzählige illegale Migranten in ihre Mitte aufgenommen, aus leidvoller Erfahrung scheuen deutsche Mehrheiten die Extreme.

Wir alle verabscheuen den Nationalsozialismus und seine Taten, und doch sind die meisten von uns mit Eltern und Großeltern aufgewachsen, die wohl Hitler verehrt haben oder ihm zumindest verfallen sind – und die wir ja trotzdem geliebt haben. Wir erinnern uns an die Uniformen des Bösen in unseren Familienfotoalben, an Hakenkreuze und SS-Kragenspiegel, und haben trotzdem nicht mit Abscheu auf diese Fotos geblickt, sondern mit Zuneigung, weil es eben Familie war. Liebe und das Böse. Täter und Väter. Das alles ist die deutsche Seele, das alles ist nah beieinander und all das muss man in der Politik berücksichtigen.

Nur weil für die Linken alles, aber auch wirklich alles immer gleich Hitler ist, heißt das nicht, dass auf der anderen Seite gar nichts Hitler ist, nicht mal Hitler selbst, und man Hitler einfach zu einer von vielen Episoden in der langen Geschichte unseres Landes zusammenschnurren lassen kann. Man muss nicht ständig über Hitler REDEN, aber gerade als Politiker sollte man über Hitler doch sehr gut nachdenken und klare Gedanken dazu formulieren, wenn man Reife zeigen will.

Welches Land wir sein wollen – diese Frage kann man nicht nur, aber man sollte sie eben auch aus der deutschen Vergangenheit heraus beantworten, denn die wahre Lektion aus dem Holocaust und der Weltgeschichte des Antisemitismus lautet: Was gut für Juden ist, ist gut für alle in einer Gesellschaft. Was für Juden gefährlich ist, wird irgendwann IMMER für die gesamte Gesellschaft zum mörderisch-reißenden Strudel.

Zu vielen in der AfD fällt darauf nichts anderes ein als meist bedeutungsloses, manchmal zynisches, in einigen Fällen auch bewusst verharmlosendes Rumgedruckse.

Wer in der AfD glaubt, DESWEGEN erfolgreich zu sein, liegt meiner Meinung nach falsch. Die AfD ist DESWEGEN viel weniger erfolgreich, als sie eigentlich sein könnte.

Politischer Erfolg liegt nämlich nie in Umfragen, nicht mal in Wahlergebnissen, sondern immer nur in der selbsterschaffenen Möglichkeit zur Gestaltung.

NIUS Live: Zoff um Rente und Haushalt

Der Tag beginnt mit NIUS: Heute begrüßen wir die NIUS-Reporter Alexander Kissler und Julius Böhm zum Talk mit Moderator Alex Purrucker live im NIUS Studio.

Sie können die Sendung ab 7 Uhr live auf YouTube sehen und im NIUS Radio hören. Sollten Sie die Folge verpassen, können Sie sie sich auch nachträglich in unserer NIUS Mediathek ansehen – wann immer Sie mögen.

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