Die wahre Kriminalstatistik dieses Landes

Außerdem: Die Liste der Großspender, die Zahl der Familiennachzügler, die Putzkolonne der Sprache – und die harte, aber faire Wahrheit zu Schwarz-Grün

Held des Tages: Oliviero Toscani

Der Kuss des Priesters und der Nonne

Er war genial und umstritten. Seine provokanten Werbekampagnen für die Modemarke „Benetton“ haben Oliviero Toscani weltberühmt gemacht – jetzt ist der Star-Fotograf mit 82 Jahren nach schwerer Krankheit gestorben.

In den 80ern und 90ern hat er 15 Jahre für „Benetton“ fotografiert. Seine Bilder sollten provozieren, er wollte als Künstler Grenzen ausloten – und das gelang ihm auch: Aids-Kranke auf dem Sterbebett, zum Tode verurteilte Häftlinge, küssende Geistliche und die blutdurchtränkte Kleidung eines Gefallenen.

Die Kleidung gehörte dem 1994 im Bosnienkrieg erschossenen Kroaten Marinko Grago

Bekannt wurde er auch mit dem Bild eines weißen Babys an der Brust einer schwarzen Frau. Der Konzern warb mit dem Slogan „United Colors of Benetton“. Oliviero Toscani – ein Held der Fotografie.

Solche Taten gab es vor einigen Jahren in Deutschland nicht

Die Fahndungsfotos der Polizei

Bilder sagen nicht bloß mehr als Worte, sondern auch als Zahlen. Wann immer die Polizei irgendwo in Deutschland Fotos zur Fahndung veröffentlicht, offenbart sich die wahre Kriminalstatistik dieses Landes. Denn fast immer sind auf den Bildern junge Männer mit Migrationshintergrund zu sehen. In der Statistik stehen sie nicht selten als „deutsche Tatverdächtige“, aber Fotos und Vornamen zeichnen das Bild einer Parallelwelt.

Oft vergehen Monate, manchmal Jahre zwischen Tat und Fahndung. Der Grund: Das Persönlichkeitsrecht der Täter wird von Richtern so schwer gewichtet, dass erst alle anderen Fahndungsmöglichkeiten ausgeschöpft sein müssen, bevor öffentlich gefahndet werden darf. In der Zwischenzeit haben diese Gewalttäter alle Zeit der Welt, sich neue Opfer zu suchen.

Was Sie heute hier sehen, ist ein aktuelles Beispiel, das selbst mich schockiert. Sieben junge Männer, alle mit Migrationshintergrund, haben am 11. Oktober 2024 in Hannover gemeinschaftlich einen Bahnfahrer aus dem Zug gezerrt und verprügelt. Man muss es so klar sagen: Solche Taten gab es noch vor einigen Jahren in Deutschland nicht. Sie sind eingewandert oder in einer undurchdringlichen Parallelgesellschaft herangezogen worden.

Die Herrschaften auf den Fotos blieben drei Monate lang unbehelligt, obwohl ihre Fotos längst vorlagen. Möge die Polizei sie bald finden.

Die harte, aber faire Wahrheit zu Schwarz-Grün

Unter anderem zu Gast bei Louis Klamroth (r.): Jens Spahn (2.v.r.)

Montagabend, „Hart aber fair“ in der ARD. Beim Thema „Die Migrationsdebatte: Wie hart wird der Wahlkampf?“ diskutieren unter anderem CDU-Fraktionsvize Jens Spahn und Grünen-Politikerin Katrin Göring-Eckardt.

Und vor allem eines wird deutlich: Göring-Eckardt und Spahn scheinen auf unterschiedlichen Planeten oder in anderen Ländern zu leben, auf eine gemeinsame Migrationspolitik werden sie sich – die beiden prominenten Vertreter von Schwarz und Grün – jedenfalls niemals einigen können.

Katrin Göring-Eckardt

Denn während Spahn auf Themen wie Kriminalität, den angespannten Wohnungsmarkt oder überforderte Lehrer im Zusammenhang mit der illegalen Einwanderung hinweist, die zu all den anderen Problemen in Deutschland hinzukämen, sagt Göring-Eckardt: „Ich glaube, das hat mit dem Alltag der Menschen verdammt wenig zu tun.“ Die eine Abschiebung mehr würde die Butter für Oma Gerda auch nicht bezahlbar machen. Die Grünen-Politikerin scheint die Probleme und Zusammenhänge mit Gewalt nicht erkennen zu wollen. „Migrationsleugner“ nennt Spahn das.

Da kann Kanzlerkandidat Robert Habeck noch so behaupten, nur die Asylbewerber, die arbeiten und die anderen, die nicht arbeiten, müssten gehen, wenn ihre Heimat wieder sicher ist. Habeck propagiert eine Position, die seine Partei niemals zulassen will, nachdem die Allermeisten – wie Göring-Eckardt – nicht einmal erkennen wollen, dass es ein Problem gibt.

Die Liste der Großspender

Erich und Regine Sixt

Nicht nur die Weihnachtszeit ist Spendenzeit, auch die Wahlkampfzeit ist Spendenzeit. Wer derzeit einen Blick auf die entsprechende Webseite des Deutschen Bundestags für die Meldung von Spenden oberhalb von 35.000 Euro wirft, der kann den Bieterwettbewerb um die politische Zukunft Deutschlands nahezu in Echtzeit mitverfolgen.

Da gehen 167.000 Euro von Torsten Toeller c/o Allegro Invest SE aus Krefeld für die CDU ein. Bündnis 90/Die Grünen erhalten 75.000 Euro von der STS Beteiligungs GmbH aus Hamburg. Dieter Albert Richard Morszeck (Rimowa) aus Köln hat 500.000 Euro für die FDP ganz ohne Koffer übrig, und die SPD fährt ganz offiziell saubere 90.000 Euro von der Sixt GmbH & Co. Autovermietung KG in Pullach ein.

Rimowa-Chef Dieter Morszeck

Insgesamt sind allein im Januar bis jetzt knapp 1,9 Millionen Euro für die Parteien gespendet worden. Gern auch vom gleichen Spender für mehrere Empfänger, um Überparteilichkeit zu signalisieren, für die Stärkung der Demokratie selbstverständlich, und wer am Ende nach der Wahl regiert, weiß man ja auch noch nicht so genau. Ganz so schlecht kann es um den Standort Deutschland zumindest derzeit noch nicht bestellt sein.

Was auffällt: Die AfD ist weder im Januar 2025 noch im Gesamtjahr 2024 mit einer Großspende vertreten. Die dicksten Einmal-Zuwendungen im Millionenbereich erhielten die pro-europäische Bewegung Volt und das Bündnis Sahra Wagenknecht, dem ein Ehepaar aus Mecklenburg-Vorpommern im vergangenen Jahr gleich gut 4 Millionen Euro am Stück überwies.

Aktuelle Wahlplakate

Alles rechtens, alles legal. Und doch darf bei dieser Gelegenheit darauf hingewiesen werden, dass auch die Ungleichverteilung von Geld eine Ungleichverteilung von Chancen beim Werben um den Wähler bedeutet. Mit anderen Worten: Manche Parteien bekommen Geld, andere Wahlempfehlungen per Gastbeitrag von Tech-Milliardären aus Übersee, und bei wieder anderen werden womöglich die Beiträge in Social-Media-Kanälen besonders oft geteilt. Man müsste demnach über die unterschiedliche Spenden-Höhe für einzelne Parteien mindestens so heftig diskutieren, wie über den Gastbeitrag von Elon Musk zugunsten der AfD in der Welt.

Eine unzulässige Wahlbeeinflussung oder gar Verzerrung des Wahlergebnisses läge erst vor, wenn Wähler an der Stimmabgabe gehindert oder zu einem bestimmten Votum gezwungen würden, wenn zusätzliche Wahlzettel auftauchten oder Wahlurnen verschwänden. Solange der freie Wählerwille nicht beeinflusst wird, ist der unterschiedlich intensive Beschuss der Bürger mit Wahlwerbung völlig in Ordnung und rechtens. Was und wem man am Ende glaubt, muss jeder selbst entscheiden.

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Die aktuelle Folge von „Achtung, Reichelt!“:

120.000 Familiennachzügler allein im vergangenen Jahr

In der Migrationspolitik gilt: Nicht nach Rom führen alle Wege, sondern nach Deutschland. Neben den rund 230.000 Asylerstanträgen, die hierzulande im vergangenen Jahr gestellt wurden, verteilte das Auswärtige Amt 2024 auch 120.000 Visa für den Familiennachzug. Diese Zahl gab das Ministerium von Annalena Baerbock nun exklusiv auf eine Anfrage von NIUS bekannt.

Damit sind allein in den vergangenen fünf Jahren über eine halbe Million Menschen über den Familiennachzug nach Deutschland gekommen. Oder anders ausgedrückt: Damit wanderte eine Stadt von der Größe Hannovers (rund 550.000 Einwohner) ins Land – zusätzlich zum Asylsystem.

Von einer Migrationswende ist die Politik weiterhin meilenweit entfernt. In Deutschland mangelt es an Kitaplätzen, Arztterminen und Wohnungen: Aber für die Aufnahme von Ehegatten und Kindern zu bereits nach Deutschland eingereisten Migranten scheint all das keine Rolle mehr zu spielen. Der deutsche Steuerzahler darf es bezahlen.

Lehrer Lämpel und die Biodeutschen

Lehrer Lämpel, gezeichnet von Wilhelm Busch (1865)

Sie haben es wieder getan: Die vier Damen und drei Herren, die die Jury bilden, haben das angebliche „Unwort des Jahres“ gekürt. Und auf die Jury ist Verlass. Zuverlässig wählen sie mit der Brille von Lehrer Lämpel, dem gestrengen Pädagogen bei „Max und Moritz“, bierernst aus, was ihnen missfällt, wofür sie kein Verständnis haben, was ihnen gegen den Strich geht. In diesem Jahr traf es den Ausdruck „biodeutsch“.

Von der Jury gilt nicht nur der böse Spruch, sie gehe zum Lachen in den Keller. Nein, ganz offensichtlich sind die Juroren auch fest entschlossen, ihren Teil dazu beizutragen, dass die Wirklichkeit auf links gescheitelt wird.

Sprecherin der Unwort-Jury: Constanze Spieß, Professorin am Institut für Germanistische Sprachwissenschaft der Philipps-Uni Marburg

Mit hochgezogener Augenbraue wurden in den Jahren zuvor „Remigration“, „Klimaterroristen“, „Pushback“, „Rückführungspatenschaften“ und „Klimahysterie“ gewählt. Das Muster erschließt sich sofort: Die negative Auszeichnung erhalten Begriffe, über die man sich aus linker Warte ganz wunderbar erheben kann. Es sind Ausdrücke, mit denen man dem nichtlinken Teil der Sprachgemeinschaft eine diskriminierende Begrifflichkeit vorwerfen kann.

Betroffen, aber unbeholfen stellt die Jury fest: „Durch die nicht-ironische Verwendung des Wortes wird ein biologischer Zusammenhang von Nationalität und ‚Deutschsein‘ imaginiert, den es nicht gibt.“ Die Jury ist die Putzkolonne der Sprache und stolz darauf.

Sie steht damit in der Tradition der Sprachgesellschaften des 17. Jahrhunderts und ist also etwas sehr Deutsches: Damals sollte die Muttersprache von ausländischen Einflüssen, heute soll sie von nichtlinken Bedeutungsebenen gereinigt werden.

Einst und jetzt also ist das Deutschsein eine eigentümliche Sache. Suchte man nach der reaktionärsten Einrichtung im Deutschland des 21. Jahrhunderts: Die stolzen „Vermittler:innen öffentlichen Unbehagens an bestimmten Sprachgebrauchsweisen“ schafften es auf das Podest.

NIUS Live am Dienstag (14.1.2025)

Der Tag beginnt mit NIUS: Am Donnerstag begrüßen wir Kolumnistin Birgit Kelle und NIUS-Reporter Julius Böhm zum Talk mit Moderator Alex Purrucker live im NIUS Radio-Studio.

Sie können die Sendung ab 7 Uhr live auf YouTube sehen. Sollten Sie die Folge verpassen, können Sie sie sich auch nachträglich auf unserem YouTube-Kanal ansehen – wann immer Sie mögen.

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Impressum VIUS SE & Co. KGaA
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Verantwortlich im Sinne des Pressegesetzes (V.i.S.d.P)
Julian Reichelt

Mitglieder der Chefredaktion
Tim Thorer, Ute Oelker

Handelsregister
Amtsgericht Charlottenburg, HRB 247426 B

Umsatzsteuer-Identifikationsnummer
DE357951080

Verantwortlich gemäß § 18 Abs. 2 MStV
Julian Reichelt
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Zuständige Regulierungsbehörde:
Medienanstalt Berlin-Brandenburg (mabb)

Zuständiger Jugendschutzbeauftragter:
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Informationen zur Verbraucherstreitbeilegung
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