Sie bleiben bei Ideologie und perfider Propaganda

Außerdem: Wasser predigen, Wein saufen, wenig arbeiten – vergesst Habermas! Und: Wer die Welt auf links scheiteln will, sieht sich nur von Rechten umgeben ...

Held des Tages: Der mutige Tankstellenmitarbeiter

Immer wieder kommt es zu Überfällen auf Deutschlands Tankstellen.

Mitarbeiter in Tankstellen leben gefährlich – besonders, wenn sie allein sind mit merkwürdigen Kunden. So geschah es am Neujahrstag in einer Tankstelle in Geldern (Nordrhein-Westfalen). Am Mittag versuchte ein 39-jähriger Mann, zwei Flaschen Whiskey zu entwenden. Er nahm sie aus dem Regal und wollte schnell den Verkaufsraum verlassen.

Der Mann war dem Mitarbeiter bereits verdächtig vorgekommen. Er schloss die Tür ab. Der Dieb konnte nicht raus, der Tankstellenmann aber auch nicht. Er rief die Polizei und wartete.

Als die Beamten eintrafen, war der Whiskey-Dieb eingeschlafen. Wer sich mit einem ihm unbekannten Täter zusammen einschließt, damit Gerechtigkeit geschehe, ist mehr als mutig – dieser Tankstellenmann ist ein Held.

So viele wie nie, so wenig wie nie

Rekord! Noch nie waren in Deutschland so viele Menschen in Arbeit. Im Jahresdurchschnitt 2024 waren rund 46,1 Millionen Menschen mit Arbeitsort in Deutschland erwerbstätig – 72.000 mehr als im Vorjahr.

Schon im letzten Jahr hatten Bundeskanzler Olaf Scholz und sein Arbeitsminister Hubertus Heil (beide SPD) die Rekord-Zahlen genutzt, um die Fleißigen im Land zu loben (dem ich mich jederzeit anschließe) und die Schaffenskraft Deutschlands hervorzuheben. Dabei lassen Scholz, Heil und andere jedoch einen entscheidenden Teil der Wahrheit weg, denn parallel zur Rekord-Zahl der Beschäftigten arbeiten diese Beschäftigten nur noch 34,7 Stunden in der Woche – und damit so wenig wie nie zuvor.

Aufs Jahr betrachtet arbeiten Menschen in Deutschland noch 1031 Stunden, während es in Österreich 1069, in den Niederlanden 1167, in den USA 1291 und in Neuseeland 1393 Arbeitsstunden pro Jahr sind.

Heißt unterm Strich also: So viele Menschen in Deutschland wie nie arbeiten so wenig wie nie. Und das ist angesichts der wirtschaftlichen Situation im Land alles andere als ein Grund zur Freude.

Sie bleiben bei Ideologie und perfider Propaganda

Das neue Jahr ist erst wenige Stunden alt, aber eines lässt sich schon jetzt sicher sagen: Weite Teile der deutschen Medien haben eindeutig nicht den Vorsatz, 2025 zu journalistischen Standards, Fakten und Aufrichtigkeit zurückzukehren. Sie bleiben bei Ideologie und perfider Propaganda: Es darf nicht sein, was nicht sein soll. Und was nicht passt, wird passend gemacht. Zwei beschämende Beispiele:

  • Erstens: Die kriegsähnlichen Zustände der Silvesternacht in nahezu allen deutschen Großstädten werden von den meisten Medien als „weitgehend friedlich“ beschrieben. Die Silvesternacht war nichts anderes als ein migrantischer Angriff auf den Staat, eine Eroberung der Straßen und Plätze mit Gewalt, eine Schlacht gegen Feuerwehrleute, Rettungsärzte und Polizisten. Das war nicht „weitgehend friedlich“, das war ein Kollaps der inneren Sicherheit im Kugelbombenhagel.

  • Zweitens: In Las Vegas gab es einen Selbstmordanschlag auf ein Hotel von Donald Trump. In fast allen Medien lesen Sie Überschriften wie „Tesla-Cybertruck explodiert - ein Toter“ (ZDF heute). Die neue Hass-Figur der Linken, Elon Musk, soll zum Verantwortlichen für den Anschlag umgedeutet werden, sein Produkt Tesla zum Sicherheitsrisiko. Tatsächlich war es aber nicht der Tesla, der explodierte, sondern der Sprengstoff IM Tesla. Der Cybertruck mit seiner genialen Konstruktion absorbierte vielmehr die Explosion und rettete Leben.

Auch im neuen Jahr bleiben die alten Medien die alten Medien …

Wasser predigen, Wein saufen

Noch-Kanzler Olaf Scholz.

Im neuen Jahr wird alles besser. In der Politik zum Beispiel ist jetzt Schluss mit Pöbeln und Gezänk. Das haben sich die Generalsekretäre von CDU/CSU, SPD, FDP, Grünen und der Linken in die Hand versprochen: „Wir debattieren im Respekt voreinander, verzichten auf persönliche Herabwürdigungen oder Angriffe auf das persönliche oder berufliche Umfeld von Politikerinnen und Politikern.“

Der Respekt ist nicht etwa aus dem 2021er-Wahlkampf von Olaf Scholz übrig geblieben, sondern steht tatsächlich fett geschrieben im Fairness-Pakt jener Parteien, die sich damit in Stil und politischer Kultur von der AfD absetzen wollen, die sie sicherheitshalber gar nicht gefragt hatten, ob die Weidel-Truppe womöglich auch fair sein wolle. Das wäre zwar ein schöner Erfolg gewesen, hätte aber den Pakt überflüssig gemacht. Doch das ist er offensichtlich auch so.

Denn die Paktierer kriegen mühelos hin, was sie der AfD vorwerfen. Noch-Kanzler Olaf Scholz (SPD) spricht FDP-Chef Christian Lindner die „sittliche Reife“ für Regierungsämter ab und bezichtigt Friedrich „Fritze“ Merz (CDU) in Hamburger Mundart der Lüge („Tünkram“). Markus Söder (CSU) erklärt Robert Habeck (Grüne) für unfähig, Lars Klingbeil (SPD) wirft den Grünen vor, sich Merz an den Hals zu werfen, Wolfgang Kubicki (FDP) teilt ebenfalls nordisch nobel gegen die früheren Ampel-Partner aus. Die grüne Abgeordnete Paula Piechotta bezeichnet den Kanzler im eigenen Podcast als „Arschloch“. Und die Chefin der Grünen Jugend, Jette Nietzard, gewinnt den Sonderpreis der politischen Ethik 2025 mit der Feststellung, dass sich Männer, die sich die Hände wegböllern, wenigstens nicht mehr an Frauen vergreifen können.

Alles wie immer also, und einen schönen Pakt gibt’s für Umme noch obendrauf. Was allerdings die Frage aufwirft, ob der Pakt an sich nicht womöglich eine Form von Des- oder Misinformation sein könnte, weil er ja den vermeintlich sauberen Wahlkampf nur vortäuscht, aber nicht liefert. Aber mal ehrlich: Wer will schon einen sauberen Wahlkampf? Warum sachlich, wenn’s auch persönlich geht! Vielleicht hätte die AfD doch beim Pakt mitmachen können …

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Vergesst Habermas

Die Utopie der modernen Einwanderungsgesellschaft beschrieb Jürgen Habermas, Lieblingsphilosoph der linksliberalen Kosmopoliten, 1996 wie folgt: „Ein vorgängiger durch kulturelle Homogenität gesicherter Hintergrundkonsens ist nicht nötig, weil die demokratisch strukturierte Meinungs- und Willensbildung ein vernünftiges normatives Einverständnis auch unter Fremden ermöglicht.“

Diese „Weltbürger“-Lebenslüge tragen linke und liberale Politiker bis heute fort. In der derzeitigen Postdemokratie scheint es egal zu sein, aus welchem Kulturraum der Einwanderer stammt, solange er sich öffentlich nur fest und treu zum Grundgesetz bekennt. Der Mensch wird in diesem Weltbild zur Masse, zum programmierbaren Wesen, der seine Vergangenheit und Sozialisierung beliebig abstreifen kann, während die Nation zum zufälligen Siedlungsraum mutiert, zu einer Wirtschaftszone ohne Einwanderungsbeschränkungen.

Jürgen Habermas

„Wer Deutschland bewohnt, ist Deutscher“, schrieb die Leiterin des Deutschen Zentrums für Integrations- und Migrationsforschung, Naika Foroutan, der autochthonen Bevölkerung passend dazu ins Stammbuch. Doch der Wind dreht sich: Die Negierung aller kulturellen und ethnischen Hintergründe, die vor allem durch die 68er popularisiert wurde, ist unter jüngeren Jahrgängen an sein Ende gelangt. Sie prallt an den Folgen der Masseneinwanderung ab, die vor allem junge Menschen zu spüren kriegen.

Allein mit Versprechen nach einer Wirtschaftswende lässt sich die Jugend jedoch nicht mehr locken. Sie lechzt nach einer Identitätsdebatte, sie sehnt sich nach einer Erzählung, die diese Gesellschaft noch zusammenhalten kann. Es geht um Grundsätzliches.

Peter Frey

Die Latte lag niedrig, doch dem ehemaligen ZDF-Chefredakteur Peter Frey ist es gelungen, sein eigenes Niveau zu unterbieten. Im pflichtbeitragsfinanzierten Deutschlandfunk polemisiert der Pflichtbeitragspensionär als Kolumnist eines linken Medienmagazins gegen die Welt und Elon Musk und den Verlag Axel Springer, als brennte im Oberstübchen kein Licht mehr.

Konkret: Weil die Welt den Kommentar von Musk abdruckte, „wissen wir nun, wo der Springer-Verlag oder jedenfalls seine Spitze in diesem Wahlkampf steht.“ Ja, ein „Blatt“ – gemeint ist wohl Welt – habe zur „Wahl einer rechtsextremen Partei aufgerufen“. Frey unterstellt aufgrund eines einzigen Gastbeitrags, der Springer-Verlag stünde an der Seite der AfD, und er nimmt die vielen Journalisten, die bei Welt arbeiten, in Sippenhaft. Das ist so hanebüchen, dass man kaum glauben darf, hier spreche eine ehemalige ZDF-Spitzenkraft. Andererseits wird die weltanschauliche Schlagseite von ZDF heute und heute journal nun verständlich.

Wer die Welt auf links scheiteln will, sieht sich nur von Rechten umgeben.

Doch es kommt noch toller: Die „Tech-Konzerne“ – Peter Frey (67) nennt kein Beispiel außer X – hätten „die Öffentlichkeit, so wie wir sie bisher kannten, zerstört“. Er sagt wirklich „zerstört“, als wäre die Öffentlichkeit identisch mit den Pflichtbeitragsmedien und den etablierten Zeitungen.

Und damit nicht genug in Freys ebenso brachialer wie reaktionärer Wirklichkeitsbeugung: Peter Frey ruft nach dem „Staat als Hüter einer zivilen Öffentlichkeit“, verlangt eine staatliche Regulierung der „Tech-Konzerne“ und fordert alle europäischen Regierungen auf, X zu boykottieren, X zu verlassen und stattdessen eine „eigene Plattform“ aufzubauen, „in privater oder öffentlich-rechtlicher Trägerschaft“.

So schließt sich der Kreis: Der Pensionär des öffentlich-rechtlichen Rundfunks will die Öffentlichkeit, wie er sie begreift, unter öffentlich-rechtliche Kuratel stellen. Wo X war, soll ARDZDFDeutschlandradio werden. So gesellt sich zur Intoleranz die Gier nach der formierten Öffentlichkeit – brav an der Seite des Staates.

Ich lerne: Manche Formen der Blindheit sind wohl unheilbar. Und linke Kulturkrieger geben auch im Ruhestand nicht Ruhe, bis jede Zumutung einer unwillkommenen Meinung abgeräumt ist.

NIUS Live am Freitag (3.1.2025)

Der Tag beginnt mit NIUS: Am Freitag begrüßen wir ZDF-Legende Peter Hahne und NIUS-Politik-Chef Ralf Schuler zum Talk mit Moderator Alex Purrucker live im NIUS Radio-Studio.

Sie können die Sendung ab 8 Uhr live auf YouTube sehen. Sollten Sie die Folge verpassen, können Sie sie sich auch nachträglich auf unserem YouTube-Kanal ansehen – wann immer Sie mögen.

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