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Warum „grüner Stahl“ ein teurer Irrweg ist
Außerdem: Neues Trikot der DFB-Elf – Geiles Teil!

Held des Tages: Das letzte Adidas-Trikot

Wahnsinn! Bevor unsere Fußball-Nationalmannschaft mit ihren Trikots zu Nike wechselt, gibt es noch einen Trikot-Hammer. Der bisherige und langjährige deutsche Sponsor Adidas hat als Abschiedsgeschenk ein neues spektakuläres Trikot geschaffen: im Retro-Look. Es erinnert an das Weltmeister-Trikot von 1990. Wer wüsste es nicht: Das Siegtor damals schoss Andy Brehme, der leider kürzlich verstorben ist. Das Trikot soll eine Reminiszenz an gute alte Siegerzeiten sein – heldenhaft!
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Über allen Stahl-Gipfeln ist Ruh‘: Warum „grüner Stahl“ ein teurer Irrweg ist

Kanzler und Vizekanzler trafen heute Vertreter der Stahlindustrie in Berlin
Von Ralf Schuler
Guter Rat ist teuer. Grüner Stahl ist noch teurer. Daran ändert auch ein Stahl-Gipfel im Kanzleramt nichts.
Auf dem Weg zur Klimaneutralität soll auch deutscher Stahl „grün“ werden und vor allem während seiner Verhüttung und beim Walzen möglichst kein CO2 mehr freisetzen, wie es im konventionellen Hochofen bis heute die Regel ist. Elektrische Lichtbögen-Hochöfen oder solche, die mit „grünem Wasserstoff“ arbeiten, sollen es richten.
Das Problem: Wie man es dreht und wendet: Die Hinwendung zu grünem Stahl wird Deutschland als Stahlstandort zerstören. Das Grundproblem lässt sich nicht aus der Welt schaffen: Sowohl für Elektro-Stahl als auch für die Herstellung von grünem Wasserstoff braucht man sehr viel Energie. Länder mit natürlichen Ressourcen wie etwa Wasserkraft (z.B. Schweden) werden immer im Vorteil gegenüber Deutschland sein, wo man mit hohem Aufwand und riesigen Kosten aus Wind erst Strom und dann per Hydrolyseur Wasserstoff herstellen muss.
Man kann es drehen und wenden, wie man will: Wenn einheimische Kohle oder günstiges Gas entfallen, kann man die Technologie noch so hoch subventionieren – allein die Salzgitter AG bekam beispielsweise schon mehr als eine Milliarde Euro – andere Regionen werden immer im Vorteil sein.
Auch die Idee, den deutschen und europäischen Stahl durch Importzölle zu schützen, wird derzeit bereits etwa von China unterlaufen. China baut einige wenige E-Hochöfen, kann daraus „grünen Stahl“ zollfrei nach Europa einführen und produziert für seinen heimischen und internationalen Markt weiter billigen Stahl mit fossiler Energie.
Ein energieintensives Produkt „begrünen“ zu wollen, ist sehr, sehr teuer. Zu glauben, dass die gesamte Welt auf Wohlstand verzichtet und sehr, sehr teuren Stahl produziert oder kauft, ist ein sehr, sehr teurer Irrweg. Ich fürchte, wir werden ihn einschlagen.
Geiles Teil!

Von Julius Böhm
Obwohl ich großer Fußballfan (allen voran von Borussia Dortmund) bin, war und ist mir die deutsche Fußballnationalmannschaft seit einigen Jahren ziemlich egal. Zu groß der politische Sendungswille, zu wohlfeil die Teilnahme an Wettbewerben in Unrechtsstaaten, und Fußballspiele ohne organisierten Support und echte Fankultur jenseits von gesponserten Papptafeln konnte ich noch nie leiden.
ABER: Das neue Trikot der Nationalmannschaft für die WM 2026 in den USA, das dieser Tage vorgestellt worden ist, ist ein absolut geiles Teil.

Es erinnert an die Weltmeister von 1990, an den verstorbenen Andi Brehme, der uns in Rom zum Titel geschossen hat, an alte Tugenden wie Arbeit, Einsatz und Fleiß – einfach an das, was Deutschland und die Menschen im Land einmal ausgemacht hat.
Möge all das zurückkehren. Andernfalls sind wir sowieso verloren.
Steinmeier salbadert in Afrika

Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier wird nach seiner Fahrt vom Bahnhof Huambo mit der Benguela-Bahn entlang des Lobito-Korridors auf dem Bahnhof Caála begrüßt.
Der Bundespräsident war in Afrika. Die wenigsten Afrikaner und fast keine Deutschen haben es mitbekommen. Und das ist gut so.
Mögen Steinmeiers seifige Reden schon in der Heimat schwer erträglich sein, so gilt das erst recht auf Reisen. Der einwöchige Ausflug nach Ägypten, Ghana, Angola geriet zum Festspiel der Plattitüden.
In Ghana erhob er sein Glas „auf die Menschen in Ghana und Deutschland und unsere Freundschaft“ und warb für die Erkenntnis, „dass Offenheit gegenüber anderen auch den eigenen Horizont erweitert“. Wer hätte das gedacht! Außerdem, so Steinmeier in Accra, hätten „ghanaische Musiker eine musikalische Revolution“ namens „Burger-Highlife“ in Deutschland gestartet. Gut, dass darüber einmal gesprochen wird.
Es ist schwer, diesen teuren Trip des Staatsoberhaupts nach Afrika anders denn kabarettistisch zu fassen. Der langjährige Sozialdemokrat erklärte in Luanda, Angola habe der Welt Kizomba geschenkt, einen Tanz. Mittlerweile gäbe es „zahlreiche Kizomba-Festivals bei uns, auch jedes Jahr eins in Berlin.“ Wie schön, dass der Bundespräsident uns mit dieser Erkenntnis im fernen Luanda erfreut.
In Kairo nahm Steinmeier an der Eröffnung des neuen Großen Ägyptischen Museums teil und freute sich sehr. Die Ägypter hätten da Großes geschaffen, das in seiner Bedeutung gar nicht überschätzt werden könne. Für solche Erkenntnisse ist fürwahr kein Weg zu weit.
Es gibt viele Gründe, das Amt des Bundespräsidenten abzuschaffen. Steinmeiers Afrika-Trip ist ein weiterer.
NIUS Live: Der Wortbruch-Kanzler
Der Tag beginnt mit NIUS: Heute begrüßen wir NIUS-Kolumnistin Birgit Kelle und NIUS-Reporter Julius Böhm zum Talk mit Moderator Alexander Kissler live im NIUS Studio.
Sie können die Sendung ab 7 Uhr live auf YouTube sehen und im NIUS Radio hören. Sollten Sie die Folge verpassen, können Sie sie sich auch nachträglich in unserer NIUS Mediathek ansehen – wann immer Sie mögen.
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