Das große neue Deutschlandwort: Dunkelflaute

Außerdem: Fassbier-Aus im Bordbistro, „gefühlte Inflation“ im Deutschlandfunk, die panische Angst der Asylindustrie und ein schwarzer Tag für die CDU

Held des Tages: Postbote

Was wäre Weihnachten ohne den Postweg?

Jetzt beginnen die Tage der stillen Helden auf unseren Straßen: Die Postboten schleppen Weihnachtspakete in unsere Häuser und Wohnungen.

Man hat ausgerechnet, welche Strecken sie in der Weihnachtszeit im Durchschnitt zurücklegen – es sind 9 bis 12 Kilometer täglich. Und sie gehen nicht mit leeren Händen. Postboten tragen Pakete der Liebe. Und manchmal wiegt diese Liebe eine ganze Menge.

Fassbier-Aus im Bordbistro

Das kühle Blonde ist Geschichte, zumindest bei der Bahn

Die Hiobsbotschaften reißen einfach nicht ab: Die Ampel ist aus, in Thüringen macht’s die CDU mit Wagenknecht und den Linken – und jetzt streicht auch noch die Deutsche Bahn das frische Fassbier aus den Bordbistros ihrer Züge!

Es war der kleine Trost, wenn der Zug auf dem falschen Gleis, in umgekehrter Wagenreihung oder 60 Minuten zu spät abgefahren ist (oder alles drei auf einmal), sich ein frisch gezapftes, kühles Blondes aus einem richtigen Bierglas zu genehmigen.

Ansetzen, ein großer Schluck und dann, mit einem Bart aus Schaum, ein seliges „Ahhhh“.

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Wie die Bahn am Donnerstag mitgeteilt hat, wird das Fassbier aus ihren Zügen verbannt und soll durch ein größeres Sortiment an Flaschenbieren ersetzt werden. Ob diese die geschundenen Seelen deutscher Bahnkunden ebenso gut heilen können, wird sich zeigen müssen.

Das große neue Deutschlandwort: Dunkelflaute

Dunkel ist es, es weht kein Wind …

Immer häufiger schicken Wind und Sonne tatsächlich keine Rechnung, was daran liegt, dass der Wind nicht weht und die Sonne nicht scheint. In Deutschland herrscht zum zweiten Mal innerhalb kürzester Zeit „Dunkelflaute“. Bedeutet: Die Rechnung, die Gas und Kohle schicken, ist umso höher. Historisch hoch. Wir zahlen in diesen Stunden die höchsten Strompreise seit zwei Jahrzehnten mit rund 900 Euro pro Megawattstunde.

Was technisch klingt, ist ein historisches Debakel und nicht weniger als der Kollaps der sogenannten „Energiewende“, die nicht teurer sein sollte als „eine Kugel Eis“ (Jürgen Trittin). Aufgrund des deutsch-grünen Energie-Nationalismus namens Atomausstieg steht Europa am Rande einer Strom-Katastrophe. In Norwegen will die Regierung die Leitungen nach Deutschland kappen, weil man nicht mehr bereit ist, den hohen Preis der grünen Ideologie zu tragen. In Sachsen stoppt das erste Stahlwerk die Produktion, weil die Energie zu teuer ist.

Sprengung der Kühltürme des seit 1996 stillgelegten Kraftwerks Boxberg II. in Sachsen

Was die Grüne Partei (und Angela Merkel) mit der „Energiewende“ angerichtet haben, bedroht in diesem Winter den Wohlstand in ganz Europa und macht Deutschland zum unbeliebten Strom-Schmarotzer auf dem Kontinent.

Richtig wäre es, in einer der verbleibenden Sitzungen des Bundestages unser Land und Europa von dieser zerstörerischen Politik zu erlösen, den Wohlstand von Hunderten Millionen Menschen zu sichern und den Atomausstieg rückgängig zu machen. Aber leider darf das Überleben unserer Volkswirtschaft nicht durch „Zufallsmehrheiten“ gesichert werden …

Es werde Licht – vor allem in den Köpfen

Noch-Wirtschaftsminister Robert Habeck

Dunkelflaute in Dunkeldeutschland. In der DDR waren Frühling, Sommer, Herbst und Winter die vier Hauptfeinde des Sozialismus. Jetzt ist vor allem der Winter der Hauptfeind von Robert Habecks grüner Energiewende. Und das nicht nur im Osten, sondern in ganz Deutschland. Dunkelflaute ist eine Art mystisches Synonym für das Deutschland dieser Tage geworden: Die Dunkelheit boykottiert unsere Solar-Paneele und die Flaute sabotiert niederträchtig die Windmühlen, die wir als romantische „Parks“ in unsere Landschaft gepflanzt haben.

Die Wirtschaftsflaute bedroht unseren Wohlstand, und in Dunkeldeutschland (Joachim Gauck) wird „falsch“ gewählt, sodass wie derzeit in Thüringen die Parteien wieder zu einer Einheitsfront gegen die AfD zusammenstehen müssen. Mag sein, dass andere Völker die Signale hören, die Deutschen lassen sich von Fakten und Tatsachen nicht beirren: In Dunkelflauten hilft auch die doppelte Anzahl stillstehender Windräder nicht, und die beste Photovoltaik bleibt spannungslos. Es werde Licht – vor allem in den Köpfen. Sonst wird es bald noch dunkler in Deutschland.

Die neue Folge von „Achtung, Reichelt!“:

Die „gefühlte Inflation“ im Deutschlandfunk

Die Europäische Zentralbank senkte am Donnerstag den Leitzins um 0,25 Prozentpunkte auf 3 Prozent, obwohl die Inflation in der Eurozone im November auf 2,3 Prozent gestiegen war. Wirtschafts-Fachmann Klemens Kindermann sinniert im Deutschlandfunk über die „gefühlte Inflation“: „Viele Menschen sorgen sich ja schon, dass alles wieder teurer werden könnte. (…) Ich sag’ nur: im Moment Butter.“

Die Konsumenten, so Kindermann, nähmen den Preisanstieg im Supermarkt besonders stark wahr und würden die Inflation darum überbewerten. Die gefühlte Inflation „hat ja wohl auch die Präsidentschaftswahl in den USA entschieden“, weiß der Experte, dasselbe könne im deutschen Wahlkampf passieren.

Fakt ist: In den Vereinigten Staaten stiegen die Preise für Lebensmittel in den vergangenen vier Jahren um etwa 20 Prozent an. In Deutschland wurden besonders preiswerte Lebensmittel zwischen Januar 2020 und Mai 2024 sogar um fast 30 Prozent teurer. Was Menschen im Supermarkt wahrnehmen, ist also kein Gefühl, sondern eine leere Geldbörse, wenn sie den Laden verlassen.

Kindermanns Versuch, objektive Tatsachen als verzerrte Wahrnehmung der Bevölkerung auszugeben, dient einem politischen Ziel: Das offenkundige ökonomische Scheitern der Regierung soll verschleiert werden – ganz ähnlich wie beim Thema Migration: Auch die Furcht vor Gewalt durch Migranten wird vom öffentlich-rechtlichen Rundfunk gern als absurde Fehleinschätzung dargestellt. Statt zu informieren, trainiert der ÖRR den Zuschauern nach und nach das Vertrauen in die eigene Wahrnehmung ab.

Die panische Angst der Asylindustrie

Die Messehalle in Hamburg wird erneut zur Flüchtlingsunterkunft

Gesetzt den Fall, eine Mitte-Rechts-Koalition übernimmt im Frühjahr die Regierungsgewalt, Deutschland schließt seine Grenzen, fährt die Migration zurück und beginnt, konsequent abzuschieben: Die Folgen für die Asylindustrie wären dramatisch. Zehntausende Bürokraten – Verwaltungsangestellte, Betreuer, NGO-Aktivisten, Dolmetscher, Beauftragte – würden mit einem Schlag arbeitslos werden, Sicherheitsdienste und Sozialdienstleister pleitegehen, und auch sonstige Profiteure der Einwanderung massive Verluste einfahren.

Mittlerweile befinden wir uns also in einer derart absurden Situation, dass genau jene Schritte, die für Deutschland zwingend notwendig wären, zu weiteren schweren sozialen Verwerfungen führen würden. Jene Einwanderungsbefürworter wehren sich schon jetzt mit aller Kraft dagegen, in der Bedeutungslosigkeit zu versinken. Nur so lässt sich auch die Aggressivität erklären, mit der sich die politische Linke gegen jedwede Rückkehrpläne für syrische Asylbewerber sträubt.

Prinzipien gelten in der CDU, solange sie der Macht nicht im Weg stehen

Bodo Ramelow (Die Linke), beglückwünscht Mario Voigt (r.), CDU-Fraktionschef in Thüringen

Thüringen hat einen neuen Ministerpräsidenten. Er heißt Mario Voigt und gehört der CDU an. Konservative Politik ist von seiner Regierung nicht zu erwarten. Die CDU erzielte bei der Landtagswahl nur rund 23 Prozent und bildet jetzt mit der SPD und dem Bündnis Sahra Wagenknecht eine mehrheitlich linke Koalition. Außerdem erklärte sich die Partei Die Linke bereit, die dem Brombeer-Bündnis fehlenden Stimme zur absoluten Mehrheit für Voigt beizusteuern.

So kam es dann auch. Voigt erhielt sogar sieben Stimmen mehr, als seine Koalition Sitze hat. Damit ist die Brandmauer der CDU zur Linkspartei Geschichte. Noch 2020 hatten die Christdemokraten erklärt, die Linkspartei sei „Rechtsnachfolgerin der SED“ und „in Teilen linksextremistisch“. Deshalb verbiete sich jede Zusammenarbeit. Nun holt sich die thüringische CDU die benötigten Stimmen bei der Linkspartei und bindet diese künftig in einen festen Beratungsprozess ein.

Voigt ließ sich von der umbenannten SED in den Sattel der Macht heben – und er hat das aus der Linken hervorgegangene BSW am Kabinettstisch sitzen. Auch mit dem BSW schloss Parteichef Friedrich Merz noch im Sommer die Zusammenarbeit aus.

Der 12. Dezember 2024 ist ein schwarzer Tag in der Geschichte der CDU. Er hält drei Lektionen bereit: Prinzipien gelten in der CDU, solange sie der Macht nicht im Weg stehen. Auf das Wort des Parteivorsitzenden ist nicht Verlass. Und wer die Brandmauer zur Linken schleift, darf sich nicht wundern, wenn das Brandmauer-Bekenntnis in Richtung AfD künftig doppelt hohl erscheint.

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NIUS Live am Freitag (13.12.2024)

Der Tag beginnt mit NIUS: Am Donnerstag begrüßen wir NIUS-Reporterin Pauline Voss und NIUS-Chefredakteur Julian Reichelt zum Talk mit Moderator Alex Purrucker live im NIUS Radio-Studio.

Sie können die Sendung ab 8 Uhr live auf YouTube sehen. Sollten Sie die Folge verpassen, können Sie sie sich auch nachträglich auf unserem YouTube-Kanal ansehen – wann immer Sie mögen.

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