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Die SPD zerlegt sich
Außerdem: Merz lügt und keiner fragt nach

Held des Tages: Musical-Film „Wicked“

Glinda (Ariana Grande, helles Kleid) und Elphaba (Cynthia Erivo, grün)
Weniger als ein Jahr nach dem Super-Erfolg „Wicked“ ist der zweite Teil in die deutschen Kinos gekommen – „Wicked – Teil 2“. In der Verfilmung des Brodway-Musicals im Zauberreich Oz müssen sich Elphaba (Cynthia Erivo) und Glinda (Ariana Grande) neuen Gefahren stellen.
Es ist ein spannendes modernes Märchen, große Emotionen, intensive Musik, der uralte Kampf von Gut gegen Böse, neu erzählt.
Im Mittelpunkt stehen Freundschaft, Verlust, Verrat und Vergebung. Der erste Teil war die erfolgreichste Musical-Verfilmung aller Zeiten. Der neue zweite Teil startete laut der Plattform Boxoffice mit den höchsten Vorverkaufszahlen für einen Kinofilm in den USA in diesem Jahr. „Wicked 2“ ist eine Mischung aus Magie, Drama und mitreißenden neuen Songs, das das Zauberreich Oz von einer neuen Seite zeigt. Ein Film für die ganze Familie, ein Gemeinschaftserlebnis der besonderen Art, ein modernes Helden-Epos.
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Die SPD zerlegt sich

Martin Hikel (l) und Nicola Böcker-Giannini, beide Landesvorsitzende der Berliner SPD
Eine solche Selbstdemontage sprengt die Grenzen der Landespolitik: In Berlin haben die beiden Vorsitzenden überraschend ihren Rücktritt zum Monatsende angekündigt.
Nicola Böcker-Giannini und Martin Hikel – man muss die Namen außerhalb der Hauptstadt weder kennen noch behalten – ziehen damit die Konsequenzen aus einem beispiellosen Gegenfeuer aus den eigenen Reihen. Sie waren gerade anderthalb Jahre im Amt.
Der doppelte Untergang bestätigt, wie notorisch zerstritten die Berliner Sozialdemokratie ist. Er zeigt auch, dass eine ans Verlieren gewöhnte SPD lieber noch stärker verliert, als dem Pragmatismus und dem Realismus eine Chance zu geben. Böcker-Giannini und Hikel sind das nächste Opfer, das eine Betonlinke haben wollte – und das sie nun bekam.
Der Neuköllner Bürgermeister Hikel wurde bei einer Kreisdelegiertenkonferenz mit nur 68 Prozent zum erneuten Spitzenkandidaten gekürzt. Hikel schmiss danach in Neukölln hin, das Votum sei kein hinreichender Vertrauensbeweis. Böcker-Giannini schafft es in ihrem Bezirk Reinickendorf nicht einmal auf Listenplatz 3 für die nächste Wahl zum Abgeordnetenhaus. Beide Parteichefs wurden in den Bezirken demontiert, beide kündigten jetzt ihre Demission an.
Die Bundes-SPD sollte die Implosion der Berlin-SPD genau beobachten. Auch im Bund eilt die SPD von Tief zu Tief; unlängst ermittelte eine Umfrage nur noch 14 Prozent.
In Berlin sind es schlappe 13 Prozent. Im Bund wie in Berlin bekommt der SPD das Regieren also nicht. Und in Berlin wie im Bund fordern Kadersozialisten einen noch linkeren Kurs, um Wähler zurückzugewinnen. Das hat bisher nicht funktioniert, das dürfte künftig nicht funktionieren.
Eine Sozialdemokratie, die nicht die Interessen der Arbeiter und Angestellten vertritt, sondern die Bedürfnisse linker Lobbyisten befriedigt, hat keine Zukunft.
Merz lügt und keiner fragt nach

Bundeskanzler Friedrich Merz (l, CDU) wird in Südafrika für die ARD von Markus Preiß interviewt
Von Julian Reichelt
Es ist eine Bankrotterklärung für den deutschen Hauptstadtjournalismus, dass es in sechs Monaten Amtszeit kein einziges wirklich kritisches Interview mit Friedrich Merz gegeben hat.
Ja, hier und da einzelne kritische Fragen. Aber am Ende doch immer harmlos, ohne hart nachzusetzen, unvorbereitet und vor allem getrieben von dem wahnhaften Narrativ, dass man Merz auch nicht zu kritisch angehen dürfe, weil er ja „die letzte Kugel der Demokratie“ sei.
Es gibt inzwischen unzählige haarsträubende Wortbrüche von Merz, offene Lügen und Märchengeschichten. So gut wie nichts davon ist ihm je vorgespielt oder vorgehalten worden.
Er kann überall unhinterfragt seine Lügen verbreiten („Familiennachzug ausgesetzt“ oder „Überstunden steuerfrei“), zur „Migrationswende“ sind ihm bisher nirgends die klaren Zahlen zu illegaler Einreise, Einbürgerung und Abschiebeversagen vorgehalten worden. Nirgendwo musste er sich erklären, warum er mehr als die Hälfte des Sondervermögens eben NICHT für zusätzliche Investitionen einsetzt, obwohl er es im Bundestag versprochen hat.
Sein Umweltminister sagt, Klimaneutralität bis 2045 stehe als Ziel im Grundgesetz, obwohl Merz das abgestritten hat. Niemand spielt Merz die unzähligen Szenen vor, wie er über die finanzielle Zukunft der nächsten Generation spricht und sogar Kinder bei einem dieser Wahlkampf-Formate über die Neuverschuldung anlügt.
Niemand hat ihn je gefragt, warum er sich zu islamistischen Anschlägen und Migranten-Morden einfach gar nicht mehr äußert, nachdem er im Wahlkampf wegen Aschaffenburg so eine Welle gemacht und „Unverhandelbare“ Bedingungen aufgestellt hat, die nicht erfüllt wurden.
Nun verbreitet er, die Union habe sich bei der Migration ja durchgesetzt, deswegen müsse man bei der Rente Zugeständnisse an die SPD machen. Das bedeutet: Dass Menschen nicht illegal ins Land strömen (was trotzdem geschieht), müssen wir als Bürger jetzt auch noch mit Hunderten Milliarden Euro in ein kollabierendes Sozialsystem bezahlen???
Wir sollen mit dem Geld unserer Kinder erkaufen müssen, dass keine Islamisten ins Land kommen? Was ist das bitte für eine perverse Polit-Logik?
Und warum fragt kein Journalist da nach? Im Übrigen stimmt die Logik eh nicht, weil die SPD ja vorab eine Billion Euro Rekordschulden bekommen hat. Lars Klingbeil hat offen gesagt, das sei seine Bedingung für Verhandlungen gewesen. Wenn also überhaupt jemandem noch etwas zusteht, dann der Union, nicht der SPD – die hat schon all unser Geld bekommen.
Merz lügt über seinen Kumpel Weimer und dessen Korruptionsskandal, aber der ARD-Moderator wagte am gestrigen Sonntag keinen Widerspruch. Kein Journalist in Berlin stellt Merz all diese Fragen.
NIUS würde diese Fragen stellen. Und genau deswegen schließt der Kanzler neue Medien aus. Er weiß, dass er von den alten Medien rein gar nichts zu befürchten hat.
Sie haben sich in weiten Teilen schon seit Jahren selbst gleichgeschaltet.
Kicher, grins, hihi: Die Rente hat beim G20-Gipfel keine Rolle gespielt, sagt der Kanzler

Von Ralf Schuler
Immer zum Scherzen aufgelegt, unser Kanzler. Die Rente habe beim G20-Gipfel in Johannesburg keine Rolle gespielt, witzelte Friedrich Merz (CDU) auf eine Frage in Südafrika. „Mich hat es überrascht, dass die G20-Partner nicht auch gleich danach gefragt haben.“
Nun ja, es steht nirgends geschrieben, dass ein Kanzler Themen ernst nehmen muss, die seine Regierung zu Fall bringen könnten. Man kann auch aus der Warte des Weltkanzlers vom Gipfel herab amüsiert auf die innenpolitischen Händel blicken, die schließlich nur so läppische Dinge betreffen, wie die Renten von Millionen Deutschen und milliardenschwere Haushaltslöcher.
Merz hat am Rande des G20-Gipfels versucht, in die Verhandlungen über einen Ukraine-Frieden einzugreifen, da möge man ihn nicht mit solchen Petitessen behelligen. Was Merz aber ernsthaft verkennt oder bewusst überspielt, ist die Detailtiefe, mit der seine Gesprächspartner in der Regel über die innenpolitischen Vorgänge in Deutschland und sogar den Gesundheitszustand des Kanzlers informiert sind. Kein Regierungschef geht ohne minutiöses Briefing in Gespräche mit anderen Amtskollegen. Es gehört schlicht zum Handwerk, zu wissen, ob der Gegenüber eine „lahme Ente“ ist, ob es in seiner Koalition kracht und welche Spielräume der andere überhaupt hat.
Russlands Präsident Putin spielt solche Informationen offen und brutal aus, chinesische Delegationen berücksichtigen ihr Detailwissen über die strategische Beinfreiheit höflich, aber mit stiller Härte. Die heimische Öffentlichkeit kann Scherz-Merz täuschen, seine Gesprächspartner nicht. Auf der internationalen Bühne gilt mehr denn je das Recht des Stärkeren.
Ein Deutscher mit schwächelnder Wirtschaft, militärischer Stärke, die einstweilen nur im Kreditbuch steht und einer wackligen Koalition gehört ganz gewiss nicht zu den Kraftprotzen.
NIUS Live: Niemand traut noch Kanzler Merz
Der Tag beginnt mit NIUS: Heute begrüßen wir NIUS-Kommentator Waldi Hartmann sowie NIUS-Reporter Alexander Kissler zum Talk mit Moderator Alex Purrucker live im NIUS Studio.
Sie können die Sendung ab 7 Uhr live auf YouTube sehen und im NIUS Radio hören. Sollten Sie die Folge verpassen, können Sie sie sich auch nachträglich in unserer NIUS Mediathek ansehen – wann immer Sie mögen.
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