Die Deutsche Bahn kapituliert

Außerdem: Fachkräfte-Mangel gelöst!

Heldin des Tages: Monika Krauss

Sie hatte keine Chance, ihrer Seilpartnerin Laura Dahlmeier zu helfen. „Ich habe beobachtet, wie die Laura ein riesengroßer Stein getroffen hat, und wie sie dann gegen die Wand geschleudert wurde. Von dem Moment an hat sie sich auch nicht mehr bewegt.“

Krauss (rechts) zusammen mit Laura Dahlmeier. Quelle: Instagram/shiptontrekking

Die Seilpartnerin der tödlich verunglückten ehemaligen Biathlon-Olympiasiegerin Laura Dahlmeier heißt Monika Krauss. Sie hat jetzt über die dramatischen Minuten im Berg berichtet. Sie hat erzählt, wie sie einen Notruf absetzen konnte, um einen Helikopter zu rufen. Aber sie hatte keine Chance hatte, selber zu Laura aufzusteigen. „Ich habe nach ihr gerufen, aber es kam keine Reaktion.“ Wären sie eine halbe Stunde früher abgestiegen, so sagte Monika Krauss, wäre nichts passiert. Der Helikopter kam, aber es war zu spät: Der Berg kannte keine Gnade. Für die Überlebende ist das Leben nicht leicht. Sie hat alles versucht, um Laura zu retten. Deshalb ist sie unsere Heldin.

Wir geben Ihrer Meinung eine Stimme

Die Deutsche Bahn kapituliert

Wer im August mit der Bahn von Berlin nach Hamburg fährt, braucht, was jeder Kunde der Deutschen Bahn AG braucht: viel Geduld. Fahrplanmäßig wird die Fahrt dann mindestens zweieinhalb Stunden statt 90 Minuten dauern. Die Strecke wird saniert, die Züge fahren über Stendal. Die brandenburgische Prignitz ist fast komplett abgehängt. Die Umleitungen sollen neun Monate dauern. In anderen Ländern saniert man bei laufendem Betrieb. In Deutschland wird die Strecke stillgelegt.

Das Beste daran: Verbindungen, die gar nicht vorgesehen sind, können weder ausfallen noch verspätet sein. Gegen dieses Kernübel vorzugehen, unternimmt das Staatsunternehmen fast keine Anstrengungen. Soeben wurden die in doppelter Hinsicht bedrückende Bilanz der Bahn vorgelegt. Es ist, wie es immer ist, und es ist deprimierend.

Die Verluste betragen allein im ersten Halbjahr 760 Millionen Euro. Der ewige und ewig erfolglose Bahnchef Richard Lutz freut sich. Im ersten Halbjahr 2024 seien es noch 1,6 Milliarden Euro Verlust gewesen. Als ob das ein Trost wäre. Die Bahn verbrennt Geld – Geld der Steuerzahler –, und sie ist notorisch unpünktlich. Lediglich 63,4 Prozent der Züge im Fernverkehr kamen mit weniger als 15 Minuten Verspätung ans Ziel.

Die Deutsche Bahn ist nicht nur ein unzuverlässiges, sondern auch ein erschütternd ambitionsloses Unternehmen. Weniger als 15 Minuten Verspätung gelten ihr als pünktlich. Man hat sich also von dem Ziel verabschiedet, pünktlich zu sein. Pünktlich wäre nur eine Verspätung von genau null Minuten.

Und was noch schlimmer ist: Das Staatsunternehmen gibt als Ziel eine „Pünktlichkeits“-Quote von 65 bis 70 Prozent an. Die Bahn kapituliert also. Sie will gar nicht pünktlich sein, und selbst das Ausmaß der Unpünktlichkeit spottet jeder Beschreibung. Man wäre zufrieden beim Staatskonzern, wenn nur noch jeder dritte Fernzug eine Verspätung von über 15 Minuten hätte. Die Gewöhnung an das Mittelmaß, der Schulterschluss mit dem Scheitern: die Bahn ist ein deutsches Staatsunternehmen aus dem Bilderbuch.

Fachkräfte-Mangel gelöst!

Seit Jahren debattieren wir in Deutschland über den Fachkräftemangel. Die einen, weil sie ernsthafte Sorge um den Wirtschaftsstandort haben, gerade mit Blick auf den demografischen Wandel.

Die anderen als nützliches Vehikel, um die illegale Migration von Asylbewerbern in der Debatte mit der „dringend notwendigen Fachkräfte-Einwanderung“ vermischen zu können.

Doch der Fachkräftemangel löst sich „dank“ der Wirtschaftsmisere derzeit von alleine auf.

2,979 Millionen Menschen in Deutschland sind inzwischen arbeitslos – 171.000 mehr als vor einem Jahr, einmal Heidelberg mehr als vor einem Jahr. Die Zahl der offenen Stellen, die Unternehmen sofort besetzen könnten, ist seit 2022 um knapp 25 Prozent eingebrochen – von 845.000 auf heute noch rund 640.000.

Wunderbar, könnte man zynisch sagen.

Das Fachkräfteproblem löst sich, indem die Wirtschaft zum einen Menschen entlassen muss und zum anderen die Geschäfte so schlecht laufen, dass man doch nicht so händeringend neue Mitarbeiter braucht. Dabei ist das in Wahrheit nicht zum Lachen, sondern erschütternd.

Vielleicht versachlicht es wenigstens die Asyldebatte, aber auch daran glaube ich nicht.

Von wegen „Hass und Hetze“: Volkes Stimme ist links wie rechts kein Tanztee

Ein Thema, das mich schon länger beschäftigt, ist die verbreitete Klage über „Hass und Hetze“, die in der Konsequenz dazu führt, dass Politiker, aber auch Journalisten, nach Reglementierung von Foren rufen, Plattformbetreiber zu großzügigen Löschungen zwingen wollen oder gar serienmäßig Anzeigen und Klagen gegen Pöbler und schimpfende Zeitgenossen auf den Weg bringen.

Es ist ja wahr: Manche Leute tun sich in den sozialen Medien keinen Zwang an, wenn es um das Vollkübeln Andersdenkender geht. Ich selbst erfahre das vor allem von Seiten linker Aktivisten und Ideologen, andere vermutlich ebenso heftig von der Gegenseite. Wer da quantitativ auf welcher Seite des weltanschaulichen Spektrums die üblere Bilanz vorweisen kann, mag ich nicht entscheiden. Ich für meinen Teil empfinde es allerdings eher als Hilflosigkeit, je primitiver und aggressiver man mich angeht. Aber das ist individuell sehr unterschiedlich.

Im Morgen-Briefing der Spiegel-Kollegen bin ich jetzt auf eine interessante Passage zu diesem Thema gestoßen. „Der Raum für kontroverse, aber zugleich respektvolle und zivilisierte Auseinandersetzungen schrumpft nämlich leider“, heißt es dort. „Das konnte ich diese Woche wieder beobachten. Die Veranstaltung mit Angela Merkel haben wir seit dieser Woche auch auf diversen Social-Media-Kanälen angekündigt. Was von vielen dort an Hass, Hetze, persönlichen Beleidigungen und Vulgärvokabeln zurückkam, insbesondere in der neurechten Jauchegrube X, ist erschreckend. Natürlich gibt es vieles, was man an Merkels Politik kritisieren kann, ich sehe selbst vieles kritisch. Aber die enthemmte, aggressive, und primitive Art, mit der viele ,Diskursteilnehmer‘ unterwegs sind, verheißt nichts Gutes.“

Aus meiner Sicht zeigt sich hier das grundlegende Missverständnis: Das Volk, die Demokratie, die Gesellschaft sind kein bürgerlicher Wartesaal. Das Leben, die Debatten und Wortmeldungen sind so rau und roh, wie eine laute Biergesellschaft im Wirtshaus, wie hupende Auto- und auf Blechdächer schlagende Radfahrer. Die sozialen Medien haben die Wirtshauskrakeeler sichtbar und ihre Sprüche hörbar gemacht. In einer Gesellschaft, in der auf Pride-Paraden öffentlich kopuliert wird und Gangster-Rapper Millionen verdienen, wo in der Hochkultur subventioniert mit Kot, Blut und Schleim vermeintlich bürgerliche Tabus „aufgebrochen“ werden, sollte man auf X und anderen Plattformen keinen Tanztee mit gepflegtem Hegel-Seminar erwarten.

Auch der Bodensatz der Gesellschaft darf wählen, mitreden und ist im Zeitalter des Internets sichtbarer und vernehmbarer geworden. Wem am Stimmungsbarometer im Land gelegen ist, der sollte sich darüber nicht beklagen.

Ansonsten gibt es nur einen verlässlichen Weg zu einem guten Meinungsklima beizutragen: einfach selbst freundlich und ausgeglichen bleiben. Motto: Immer nett im Internet. Wenn’s manchmal auch schwerfällt.

Die Bundesregierung verlängert den Krieg gegen Israel

Abdullah II. bin Al-Hussein (links), König von Jordanien, und Kanzler Friedrich Merz (CDU)

Gaza ist die ewige Brutstätte des islamistischen Terrors,

  • wo immer nur das Mehl knapp wird, aber nie die Munition,

  • wo Wasserrohre in Raketen verwandelt werden,

  • wo Schulen als Schutzschild dienen und die Bunkereingänge unter Krankenhausbetten liegen,

  • wo in den Kitas die Ermordung von Juden trainiert wird,

  • wo Mütter sich wünschen, dass ihre Kinder von Beruf Märtyrer werden und

  • wo menschliche Monster in Tunnelsystemen nur darauf lauern, das nächste Opfer in ihre Fänge zu ziehen und zu quälen.

Diese islamistische Hölle Gaza und der Nebel des dortigen Krieges haben aus Friedrich Merz herausgesaugt, was einmal die Bastion seiner Partei war: moralische Klarheit.

Es war die Furchtlosigkeit, auch ganz allein und gegen allen linken Zeitgeist auf der richtigen Seite der Geschichte zu stehen. Es war die unideologische Sturheit der Fakten und die Kompromisslosigkeit gegenüber Tyrannei.

Was Friedrich Merz zusammen mit Jordaniens König Abdullah verkündete, klingt nobel und mag in seiner vorgeblichen Einfachheit die Zustimmung vieler Bürger finden: Aus der Luft will man nun mit Bundeswehr-Flugzeugen Hilfsgüter über Gaza abwerfen.

Nichts ist falsch an dem zutiefst menschlichen Bedürfnis, irgendwie helfen zu wollen, wenn man die Bilder der Zerstörung aus Gaza sieht. Das Problem ist: Friedrich Merz hilft nicht den Menschen in Gaza. Friedrich Merz hilft mit seinem Aktionismus an der Grenze zum Aktivismus den Machthabern von Gaza und bestätigt implizit das, was Adorno als Antisemitismus erkannte. Nämlich das Gerücht über die Juden, die niederträchtige Behauptung vom genozidalen Aushungerungsfeldzug. Und Merz wertet mit seinem politischen Handeln Lügen zu Fakten auf. Er bestätigt die arabischen Antisemiten in Deutschland und, schlimmer noch, er bringt Millionen Menschen, die seinem Urteil vertrauen, gegen Israel auf.

Auch über die Symbolik deutscher Militärflugzeuge über Israel wurde zu wenig nachgedacht.

Was Bundeskanzler Friedrich Merz mit König Abdullah verkündete, bedeutet de facto die Versorgung von Hamas durch die deutsche Luftwaffe.

Alles Wertvolle, was am Boden in Gaza ankommt, fällt unter die Kontrolle der Islamisten. Was immer den Terroristen irgendwie dienlich sein kann, ob Verpflegung oder Medikamente, was immer sie für ihre Macht, ihre Operationen, ihre Kampfkraft nutzen können, werden sie einbehalten oder als Lohn und Belohnung verteilen.

Die Bundesregierung verlängert den Krieg gegen Israel. Friedrich Merz begeht einen historischen Fehler. Weil er so gerne den Weltpolitiker gibt und bei Keir Starmer und Emmanuel Macron beliebt sein will, opfert Merz deutsche Staatsräson seiner staatsmännischen Eitelkeit.

Der deutsche Automobil-Kollaps

Der Tag beginnt mit NIUS: Heute begrüßen wir die NIUS-Reporter Björn Harms und Jan Karon zum Talk mit Moderator Alexander Kissler live im NIUS Studio.

Sie können die Sendung ab 7 Uhr live auf YouTube sehen und im NIUS Radio hören. Sollten Sie die Folge verpassen, können Sie sie sich auch nachträglich in unserer NIUS Mediathek ansehen – wann immer Sie mögen.

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