Das Negativ-Orakel hat gesprochen

Außerdem: Rettet die Krawatte!

Held des Tages: Die kalifornischen Delphine

Als die Space-X-Kapsel mit der Starliner-Crew vor der Küste Floridas landete, waren Millionen Live-Zuschauer dabei: Die NASA filmte die erfolgreiche Rückkehr der vier Crew-Mitglieder – drei US-Astronauten und ein russischer Kosmonaut. Sie hatten fast neun Monate im All verbracht.

Direkt nach der Landung tauchte plötzlich eine Schar Delphine auf. Der NASA-Kommentator scherzte, die „niedlichen Meeressäuger seien ein Teil des Bergungsteams“. Ein bisschen stahlen die Meeressäuger aus der Familie der Wale den Astronauten die Show.

Die Delphine von Florida – unsere Helden der Meere.

Das Negativ-Orakel hat gesprochen

Prof. Marcel Fratzscher ist nicht nur Präsident des Institutes der Deutschen Wirtschaft in Berlin, Fratzscher ist auch so etwas wie das Negativ-Orakel, der Kontraindikator der deutschen Wirtschaft.

Denn Fratzscher, seines Zeichens Ökonom, hatte noch im Herbst 2021 gesagt, dass die Inflation (die wenig später die mühsam ersparten Vermögen von Millionen Deutschen um 20 Prozent und mehr auffraß) sei seine „geringste Sorge“. In der Flüchtlingskrise 2016 hatte Fratzscher prognostiziert, dass die Flüchtlinge, die da zu Hunderttausenden kommen, „werden die Rente der Baby-Boomer bezahlen“.

Sie merken: Das Gegenteil von dem, was Fratzscher sagt, ist in der Regel zu erwarten.

Nun hat sich Fratzscher auch zum gigantischen Schulden-Paket der Möchtegern-Koalition aus Union und SPD geäußert und es sieht gut aus für die Herren Klingbeil und Merz:

„Wenn die Koalition, die Parteien das Geld wirklich für zusätzliche Investitionen in Infrastruktur, in Bildung und in Verteidigung nehmen, dann ist das gerade im Sinne der künftigen Generation, weil die davon profitiert, von mehr Wirtschaftswachstum, die Deindustrialisierung Deutschlands kann gebremst werden.“

Setzt Fratzscher seine Negativ-Serie der falschen Prognosen fort, hat Deutschland ein Problem …

Verbiegungen fürs gute Gewissen

CDU-Politiker Tilman Kuban stimmte nur mit „Bauchschmerzen“ zu, wie aus einer persönlichen Erklärung hervorgeht.

Wenn irgendwann die Geschichte dieser Tage geschrieben werden wird, kann man minutiös die Herden-Dynamik von Parteien dokumentieren. Während etwa bei der CDU-Mittelstandsvereinigung reihenweise Austritte eingehen, versuchen sich die Abgeordneten der Union mit persönlichen Erklärungen und langen Abhandlungen auf Facebook oder ihren eigenen Webseiten, das schlechte Gewissen zu erleichtern.

Sie erklären ihre „Bauchschmerzen“ und das „lange Ringen“ mit der Entscheidung, was aus einem „Ja“ im Bundestag trotzdem kein „Nein“ werden lässt. „Vielleicht“ oder „weiß nicht“ sind im Parlament nicht zugelassen. Die „politische Stabilität“ wird da oft als Begründung angegeben und dass man sich nicht mehr auf die USA verlassen könne.

Und damit die ganze Verbiegung am Ende hoffnungsvoll doch noch ein gutes Ende bekommt, greift jetzt das Prinzip Hoffnung Raum: Jetzt müssten aber auch bei Migration, Reform des Bürgergelds, Unternehmenssteuersenkung und Lieferkettengesetz klare Punktgewinne für die Union herausgehandelt werden, damit am Ende die Gesamtbilanz stimme.

Die Wahrheit ist: Es werden am Ende allenfalls matte Kompromisse mit der SPD zu machen sein, und auch dann werden die gleichen Abgeordneten sich wieder winden und erklären, warum das nun aber schon mehr sei, als man habe hoffen können.

Wenn man sich fragt, warum Politik ist, wie sie ist, dann erlebt man es in diesen Tagen. Und wenn man als Abgeordneter erst einmal so viele Verbiegungen mitgemacht hat, dann wirf man doch beim nächsten faulen Kompromiss nicht einfach hin. Dann hätte sich das alles doch nicht gelohnt. Politik ist eine Rutschbahn.

Rettet die Krawatte!

Jede aussterbende Art hat ihre Unterstützer. Alle Igel, alle Feldhamster wissen: An sie wird gedacht. Für sie wird gekämpft. Natürlich ist die Krawatte ein Kleidungsstück, kein Lebewesen, ein Stück Stoff und kein Tier. Doch klaglos sollte auch ihr nicht das traurige Schicksal blühen, aus unserer Lebenswelt ganz zu verschwinden.

So aber sieht es aus: Im September vergangenen Jahres legte die „Süddeutsche Zeitung“ ausführlich dar, weshalb die Krawatte „wohl kaum noch“ zu retten sei: „Die Verkaufszahlen sind drastisch eingebrochen“, wusste die SZ. „Es geht auch ohne“, war der Artikel überschrieben. Die Autorin teilte mit, „ein Kleidungsstück, dem die tragenden Vorbilder ausgehen“, habe es schwer.

Deshalb stimmt der Blick in den deutschen Bundestag oder den schweizerischen Nationalrat traurig. Eine kleine Krawatten-Debatte hat nun Roger Köppel losgetreten. Der Publizist monierte den freien Hals eines Parteivorsitzenden während einer Debatte in Bern. Daraufhin rechnete der „Blick“ nach: Bei der FDP trügen 12 von 14 Männern Krawatte, bei den Sozialdemokraten nur 2 von 14. Unter den Grünen stieß man auf einen von sechs. Die rechte SVP weist unter 53 Parlamentariern immerhin 31 Krawattenträger auf.

Der Blick unter die Reichstagskuppel kommt zu einem für die Krawatte noch traurigeren Verhältnis. Deutschland wird von Menschen regiert, die Stillosigkeit für einen Ausweis von Lässigkeit halten. Der Sportschuh herrscht, die Jeans dominiert, beim Pulli gibt es einen Nachfrageüberhang. Grelle Farben, schräge Schritte, Lümmelei allerorten.

Die Krawatte deutet längst nicht mehr auf Konvention, sondern auf einen eigenständigen Kopf. Sie ist das Accessoire derer, die noch wissen, dass der Bundestag ein Hohes Haus ist und dass sie in jeder Rede das ganze Volk vertreten. Mit der Krawatte erweist der Gewählte dem Souverän seinen Respekt.

Ein Parlament, das ästhetisch aus dem Leim geht und das nur im Umfang seiner Schrillheiten divers ist, stellt der Demokratie kein gutes Zeugnis aus. Eine Krawatte ziert den Mann, erst recht aber den Volksvertreter. Nur Mut!

Zehn grundsätzliche Gedanken zu Friedrich Merz' Billionen-Schulden

1. Es gibt keine schuldenfinanzierten Strukturreformen. Gab es nie, wird es nie geben.

2. Politiker investieren nicht, Politiker geben aus. Investitionen bedeuten persönliches wirtschaftliches Risiko und haben einen Horizont von 10, 15, 20 Jahren. Politiker kennen persönliches Risiko nicht und haben einen Horizont von vier Jahren.

3. Die Politiker und Parteien, die jetzt unsere Infrastruktur retten sollen, sind die Politiker und Parteien, die unsere Infrastruktur ruiniert haben. Versager werden nicht zu brillanten Managern, weil man ihnen mehr Geld gibt.

4. Das größte Problem der Bundeswehr ist nicht das Geld, sondern ihre sagenhaft inkompetente politische und militärische Führung.

5. "Ausgabendisziplin" und Rekordschulden gibt es niemals zusammen. Schon gar nicht in der Politik.

6. Wenn der Staat das Problem ist, wird das Problem nicht kleiner, indem man den Staat größer macht.

7. Menschen, die nie eigenes Geld verdient haben, können nicht mit Geld umgehen.

8. Bürokratismus, Zins und Zinseszins verschlingen jedes "Sondervermögen", egal wie groß, bevor es irgendwo ankommt.

9. Wenn es so etwas wie Staatswachstum gäbe, wäre die DDR nicht kollabiert und Venezuela wäre das erfolgreichste Land der Welt.

10. Wenn jemand nicht sparen will, BEVOR er Schulden macht, wird er mit dem geliehenen Geld nicht sorgsam umgehen.

NIUS Live am Donnerstag (20.03.2025)

Der Tag beginnt mit NIUS: Heute begrüßen wir NIUS-Kolumnistin Birgit Kelle und NIUS-Reporter Ralf Schuler zum Talk mit Moderator Alex Purrucker live im NIUS Radio-Studio.

Sie können die Sendung ab 7 Uhr live auf YouTube sehen und im NIUS Radio hören. Sollten Sie die Folge verpassen, können Sie sie sich auch nachträglich auf unserem YouTube-Kanal ansehen – wann immer Sie mögen.

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