Carsten Linnemanns falsche Optik

Außerdem: Trump zeigt Merz, wie knallharte Abschiebung geht!

Held des Tages: Jan-Lennard Struff

Nach dem Ausscheiden von Alexander Zverev ist er unsere neue Tennis-Hoffnung: Jan-Lennard Struff. Der 35-Jährige steht in Wimbledon in der dritten Runde. Er hat den haushohen Favoriten Felix Auger-Aliassime in vier Sätzen geschlagen. Er trifft nun auf den Superstar Carlos Alcaraz (22).

Struffs Sieg ist eine echte Sensation. Er ist die Nummer 125 der Welt, sein kanadischer Gegner die Nummer 28. Schlägt Struff jetzt auch Alcaraz – ein neuer Held wäre geboren.

Carsten Linnemanns falsche Optik

Friedrich Merz spricht gerne vom Stimmungsumschwung in Deutschland, der angeblich mit Händen zu greifen sei. Die subjektive oder vielleicht nur behauptete Wahrnehmung des Kanzlers beißt sich mit vielen harten ökonomischen Fakten. So stieg zum Beispiel im ersten Halbjahr die Zahl der Unternehmensinsolvenzen auf ein Zehn-Jahres-Hoch. Als erster Gesundbeter seiner Landes ist Merz wenig glaubhaft.

Überraschenderweise stößt nun der CDU-Generalsekretär ins selbe Horn. Carsten Linnemann – wir erinnern uns – wäre gerne Arbeitsminister im Kabinett Merz geworden. Doch Merz war die Besetzung des Außen- und des Wirtschaftsministeriums so wichtig, dass er der SPD nicht auch noch das Ministerium für Arbeit und Soziales abringen konnte oder wollte. Jetzt hat die Sozialdemokratin Bärbel Bas jenes Amt inne, das Linnemann gerne gehabt hätte.

Insofern wäre zu erwarten gewesen, dass Linnemann, der in die Kabinettsdisziplin nicht eingebunden ist, sich die Freiheit nimmt, als Anwalt der CDU den Stolperstart der Koalition zu kritisieren. Das Gegenteil ist der Fall. Im Podcast „Meine schwerste Entscheidung“ des Redaktionsnetzwerks Deutschland sagt Linnemann: „Der Start, finde ich, ist super geglückt. Ich bekomme sehr, sehr viel positives Feedback (…), auch von Menschen, die heute sagen, das hätte ich Herrn Merz gar nicht zugetraut, wie der Deutschland im Ausland vertritt.“

Das aber ist der Kern der falschen Optik von Merz und leider auch von Linnemann. Es ist nicht der Eindruck im Ausland, der darüber entscheidet, ob diese Koalition einen „super“ Start hingelegt hat.

Innenpolitisch sind CDU, CSU, SPD bisher eine einzige große Enttäuschung. Dass auch ein wacher, kluger Kopf wie Linnemann sich das nicht eingestehen mag, zeigt: Die Spitzenpolitik hat zu wenige Rückkopplungen mit der Wirklichkeit.

Trump zeigt Merz, wie knallharte Abschiebung geht!

Beim Thema Migration hält nur einer der beiden abgebildeten Männer seine Wahlkampfversprechen.

Das Abschiebegefängnis „Alligator Alcatraz“ macht deutlich, warum fast alle Politiker Donald Trump nicht ausstehen können, warum sie ihn fürchten und verachten.

Donald Trump zeigt mit der ganzen Wirkmacht Amerikas Menschen auf der ganzen Welt, was Politik kann, wenn sie nur will. Er verspricht Gefängnisse, die Wähler bekommen Gefängnisse – und sozusagen als Zugabe sogar noch mit Alligatoren. Denn er errichtet ein Sondergefängnis in Florida mit integrierter Start- und Landebahn für Abschiebeflüge.

Auf Social Media hat das Weiße Haus die Alligatoren per Fotomontage mit Mützen der Migrations- und Abschiebebehörde ICE ausgestattet

Statt mit Worten zu verschleiern, inszeniert Trump lustvoll und in einer Sprache, die jeder Mensch versteht, wie er liefert, was vom Wähler bestellt wurde. Er zeigt, dass möglich ist, was man uns seit einem Jahrzehnt als unmöglich einreden will.

DAS ist die wahre Bedrohung, die von Donald Trump für europäische Politiker ausgeht. Er sprengt die Sprache und die Mechanismen der politischen Täuschung in die Luft. Er zeigt Millionen Menschen, nicht nur in Amerika: Es geht. Und Millionen Menschen sagen: Das will ich auch.

Ein Knast für tausende Abschiebehäftlinge auf einem 30-Quadratmeilen-Gelände: Alligator Alcatraz.

Trump zerstört eine sorgsam gepflegte Kultur der Ausreden, mit denen wir in Deutschland ruhig gestellt werden sollen. Donald Trump liefert das Disney World der Politik: Es ist genauso, wie man es sich vorgestellt hat, nur noch ein bisschen schöner.

Das und nur das ist der Grund, warum herkömmliche Politiker Trump verachten. Er ist die größte Bedrohung für ihre Behauptung, dass irgendwas nicht geht.

Die Psychologie dahinter

Kanzler Merz und sein Vize Klingbeil

Friedrich Merz hat sich zum Ziel gesetzt, in den ersten 100 Tagen seiner Regierungszeit und bis in den Sommer hinein die Stimmung im Land zum Positiven zu verändern, doch er unterschätzt dabei, wie sich gebrochene Versprechen negativ auswirken können, denn es ist immer der Vergleich möglich:

143 Milliarden Euro neue Schulden, aber die 5,8 Milliarden Euro für die Entlastung aller bei der Stromsteuer sind nicht drin.

25 Milliarden Euro Jahr für Jahr an Bürgergeld-Empfänger, die gar keine Bürger sind, aber die 150 Euro Entlastung für meine Familie und mich – nicht möglich.

9 Milliarden Euro an die Ukraine mögen gut und richtig, solidarisch und nachvollziehbar sein, aber darf das Geld am Ende fehlen, um die eigene Bevölkerung wie versprochen zu entlasten?

Nirgendwo ist im Haushalt substanziell gespart worden. Kein Wunder, dass dann kein Geld da ist, die eigenen Versprechen einzuhalten.

Ein vergleichsweise kleiner Betrag öffnet Tür und Tor für sehr leicht verständliche, gut nachvollziehbare und politisch nutzbare Vergleiche, was alles in der schwarz-roten Regierung geht, was alles offensichtlich Priorität hat und was nicht. Die Senkung der Stromsteuer für die normalen Bürger und kleine Unternehmen gehört jedenfalls in die zweite Kategorie.

Worte des Widerstands

Sprechen Sie Deutsch? Früher stellte man diese Frage meistens im Ausland, heute ist man sich als Muttersprachler auch im Inland mitunter nicht mehr so ganz sicher, ob man in der gleichen Sprache unterwegs ist. Wer nachmittags im Deutschlandfunk in die Sendung „Campus und Karriere“ hineinrutscht, könnte dem Trugschluss aufsitzen, Partizipation (Mitwirkung) habe etwas mit besonders inflationärem Gebrauch des Partizips zu tun.

Da wimmelt es nur so vor „Studierenden“, „Forschenden“, „Lehrenden“… Die „Mitarbeitenden“ und „Moderierenden“ der Sendung sprechen eine Sprache, die mit dem Deutschen nur noch entfernt etwas zu tun hat und sich ein wenig so anhört, als hätte jemand mit Worten und Grammatik ein heiteres Würfelspiel gespielt. Rein rechtlich dürfte es sich dabei allerdings um einen harten Verstoß gegen das neue „Barrierefreiheitsstärkungsgesetz“ (kein Witz!) handeln, mit dessen Hilfe „die gleichberechtigte und diskriminierungsfreie Teilhabe von Menschen mit Behinderungen, Einschränkungen und älteren Menschen“ sichergestellt werden soll.

Wer Newsletter, Gebrauchsanweisungen oder andere Kommunikation im öffentlichen Raum erstellt, kann demnach mit erheblichen Bußgeldern belangt werden, wenn Person:Innende geltend machen, dem Inhalt nicht adäquat folgen zu können. Das Absurde ist, dass die vermeintlich „inklusive“ Sprache der linken Genderisten gerade für schwächere Gruppen wie Migranten oder „ältere Menschen“, wie mich, ein regelrechter Horror und kaum noch verständlich ist. Fremdsprachler müssten sich zum Beispiel einprägen, nach welchem Muster aus Berufsbezeichnungen (Lehrer) per Partizip „Lehrende“ werden und warum diese Methode zum Beispiel bei Abiturienten nicht funktioniert.

Kurz: Ich kann nur jeden ermutigen, sich gegen solche Sprach-Willkür konsequent zur Wehr zu setzen und allem Stöhnen oder Augenrollen Dritter zum Trotz jeden Rundfunk- und TV-Beitrag laut zu korrigieren, Rednern im öffentlichen Raum vernehmbar die korrekte Formulierung nachzusprechen und einfach nicht hinzunehmen, dass Aktivisten die Sprache kapern.

Das Ziel solcher Links- und Gender-Sprech-Freibeuterei besteht darin, bei jedem öffentlich gesprochenen Wort ein Störgefühl zu säen. Viele folgen aus Unsicherheit dann irgendwann den verbalen Laubsäge-Arbeiten mit Partizip, Doppelpunkt und Femi-Schluckauf, um nur nichts falsch zu machen. Lassen wir uns nicht ausgerechnet von denen die eigene Sprache verhunzen, die ein Bäuerchen für eine Diskriminierung von Landwirten halten.

NIUS Live: Syrer-Attacke mit Axt und Hammer im ICE

Der Tag beginnt mit NIUS: Heute begrüßen wir die NIUS-Reporter Pauline Voss und Alexander Kissler zum Talk mit Moderator Alex Purrucker live im NIUS Studio.

Sie können die Sendung ab 7 Uhr live auf YouTube sehen und im NIUS Radio hören. Sollten Sie die Folge verpassen, können Sie sie sich auch nachträglich in unserer NIUS Mediathek ansehen – wann immer Sie mögen.

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