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Die hundert verlorenen Tage des Friedrich Merz
Außerdem: So wirbt Bärbel Bas im Ausland für das Bürgergeld

Held des Tages: Mats Hummels

Dieser Name steht für einen Fußball-Helden schlechthin: Am Sonntag wurde Mats Hummels (36) bei einem Testspiel seines ehemaligen Vereins Borussia Dortmund gegen Juventus Turin offiziell verabschiedet.
Aber so einen kann man nicht einfach verabschieden: einmal Weltmeister, sechsmal Deutscher Meister, viermal Deutscher Pokalsieger. Vor allem ist Mats Hummels eine Dortmund-Ikone.
Er bestritt über 500 Spiele für die Borussia, gewann zweimal mit ihr die Deutsche Meisterschaft und wurde 2013 und 2024 Vizemeister in der UEFA-Champions League. Der Innenverteidiger stand insgesamt 13 Jahre bei Dortmund unter Vertrag. Hummels verriet, er wolle „später auf jeden Fall später mal für Borussia Dortmund“ arbeiten: „Da muss ich auch nicht drum herumreden. Das ist eine Option, die ich mir gut vorstellen kann und die sehr wahrscheinlich ist.“
Die Dortmund-Ikone wird ihren Platz finden. Borussia Dortmund vergisst seine Helden nicht.
Wir geben Ihrer Meinung eine Stimme
Die hundert verlorenen Tage des Friedrich Merz

Ein Kanzler der Wirtschaft und für die Wirtschaft wollte Friedrich Merz sein. Als Oppositionspolitiker ließ er keine Gelegenheit verstreichen, der „Ampel“-Regierung die schlechten ökonomischen Daten vorzuhalten. Das wirkte überzeugend. Das klang sogar kompetent.
Nun ist Merz noch keine hundert Tage im Amt, und die Entfremdung zwischen ihm und der Wirtschaft wächst täglich. Die Stimmung ist unterhalb des Gefrierpunktes angelangt. Die Wirtschaftsweise Veronika Grimm brauchte die Enttäuschung auf die griffige Formel, die Regierung habe „bisher nicht geliefert“.
Man könne, so Grimm gegenüber der Funke-Mediengruppe, durchaus von hundert verlorenen Tagen sprechen. Unter Merz würden Wahlgeschenke verteilt, während die Löcher im Haushalt wüchsen. Deutschland verliere immer mehr seine Wettbewerbsfähigkeit. Rumms! Zuvor hatte bereits Grimms Kollegin im Sachverständigenrat, Monika Schnitzer, Bedenken über den wirtschaftlichen Kurs von Merz und Klingbeil angemeldet.
Noch schwerer wiegt ein verheerendes Urteil aus der Praxis. Die Wirtschaftswoche ließ die „Stimmung unter Deutschlands Entscheidern“ ermitteln, unter den Firmenchefs und leitenden Angestellten der Privatwirtschaft. Rund 1000 Personen wurden befragt, die Unternehmen mussten über zehn Mitarbeiter haben. Das Ergebnis: 68 Prozent der Befragten sind sehr oder eher unzufrieden mit der Arbeit der Bundesregierung. Merz persönlich bekommt mit einer Unzufriedenheitsquote von 59 Prozent zwar eine leicht bessere Note. Doch auch das ist ein dramatischer Befund. Nicht einmal vier von zehn Entscheidern sind mit Merz zufrieden, nur drei von zehn mit der Regierung als Ganzes.
Noch kein Kanzler hat es sich in so kurzer Zeit mit einer Klientel verscherzt, die ihm zuvor besonders gewogen war. Aus dem Kanzlerkandidaten der Wirtschaft wurde ein Kanzler, von dem die Wirtschaft sich abwendet. Ein Herbst des Missvergnügens steht Merz bevor.
Klingbeils millionenschwerer Buchungstrick

Von Ralf Schuler
Während der große Wahnsinn die Bundesregierung in Atem hält und Kanzler Merz mal eben mit einem unabgesprochenen Handstreich die Grundfesten der bundesdeutschen Israel-Politik nach dem Krieg vom Tisch wischt, geht der „kleine“ Irrsinn ebenfalls weiter. Das allerdings weitgehend unbemerkt.
So staunten die Haushälter im Bundestag dieser Tage nicht schlecht, als Bundesfinanzminister Lars Klingbeil (SPD) sich eine 800-Millionen-Euro-Einmalzahlung der Bundeswehr als „Einnahme“ für den Haushalt überweisen ließ. Und das geht so: Die Kleiderkammer der Bundeswehr (BW Bekleidungsmanagement GmbH) hatte eine sogenannte Liquiditätsreserve, um je nach Bedarf kurzfristig Uniformen, Stiefel etc. beschaffen zu können. Diese ließ sich Klingbeil ohne Zweckbindung überweisen.
Ein klassischer Buchungstrick! Weil für Verteidigung die Schuldenbremse gelockert wurde, nimmt Klingbeil jetzt eine knappe Milliarde Euro Kredite für die Kleiderkammer auf, damit die ihre Aufgaben erfüllen kann und hat selbst 800 Millionen „Spielgeld“ als Verfügungsmasse.
Ein gutes Beispiel dafür, wie trickreich Politik unterwegs ist, wenn man ihr nahezu unbegrenzt (Kredit-)Geld in die Hände gibt. Aus den Resten von solidem Wirtschaften wird Selbstbedienung auf Pump. Und all das ganz legal.
Friedrich Merz schabt die DNA der CDU mit einem stumpfen Löffel heraus

Von Julian Reichelt
In der Causa Brosius-Gersdorf ist schon wieder in Vergessenheit geraten, wie alles wirklich begann, nämlich mit einem fatalen JA von Bundeskanzler Friedrich Merz.
JA, er könne es mit seinem Gewissen vereinbaren, eine Ideologie zu wählen, die Menschenwürde aberkennt und bis zur Geburt abtreibt, bekannte Kanzler Merz im Parlament. Dabei ist völlig unerheblich, wie scharf Brosius-Gersdorf solche Thesen formuliert hat, Merz bekannte sich mit seinem Gewissen ja ganz ausdrücklich und freiwillig und lustvoll zu dieser zugespitzten Form.
Das war der Moment, der den Sturm in der CDU-Fraktion entfachte. Keine „rechte Kampagne“, keine „Fake News“, sondern das in seiner Eindeutigkeit schockierende Bekenntnis des Kanzlers zu linksradikaler Ideologie.
JA, diese Ideologie könne er mit seinem Gewissen vereinbaren, so Merz.
Und genau das ist es, was jetzt das große Entsetzen auslöst. Innerhalb weniger Wochen opfert Merz zum zweiten Mal, was für die CDU prägend und konstituierend ist. Eine Union ohne Lebensschutz existiert genauso wenig wie eine CDU, die Israel den antisemitischen Barbaren überlässt.
Merz hat hier nicht einfach zum zweiten Mal irgendeine Position der CDU verändert, er hat ihr zum zweiten Mal Herz und Seele herausgerissen.
Ohne Rücksprache, ohne erkennbare Strategie. Vermutlich sogar ohne die Konsequenzen seines Handelns zu überblicken. Angela Merkel hat faktisch-inhaltliche Positionen auf fatale Weise verrückt und verschoben, Merz hingegen schabt mit einem stumpfen Löffel die DNA-Sequenz aus seiner Partei. Und das auch noch auf so ultra-dilettantische Weise, als würde der Papst an einem Freitag ohne jede Rücksprache mit dem Rest der Kirche die Sakramente für nichtig erklären.
Dilettantisch ist das auch, weil Merz zum zweiten Mal seiner Partei eine Wende aufgrund von Phantasien an der Grenze zur Wahnvorstellung aufzwingt: Die Billionen-Schulden argumentierte er mit einem möglichen Nato-Austritt der USA, der nie zur Debatte stand und nichts anderes war als eine Latrinenparole von ahnungslosen EU-Bürokraten. Die Waffenwende gegenüber Israel begründet Merz mit einer israelischen Offensive in Gaza, die, wenn man die Details betrachtet, gar nicht so geplant ist, wie ursprünglich in den Medien vermeldet.
Merz baut wesentliche Teile seiner Kanzlerschaft auf Desinformation, die allein in seinem Kopf entsteht. Merz fakenewst sich selbst immer wieder in wahnwitzige Entscheidungen.
Mit „Links ist vorbei“ hat Merz alle getäuscht. Seine Partei, das Land und die wichtigsten Verbündeten.
So wirbt Bärbel Bas im Ausland für das Bürgergeld
Von Julius Böhm
SPD-Vorsitzende und Arbeitsministerin Bärbel Bas bewirbt das Bürgergeld offensiv im Ausland. Die Kampagne zeigt eine Frau mit Kopftuch und einen Mann aus Nordafrika oder aus dem arabischen Raum.

Die Seite erklärt, wie Ausländer die „Citizen's benefit (Bürgergeld) for People from Abroad“ in Deutschland erhalten können. Erklärt wird auch, wie man Bedarfsgemeinschaften mit Minderjährigen bildet.
Damit nicht genug: Es gibt auch Prospekte der Arbeitsagentur, die auf Arabisch für das Bürgergeld werben. „Die Grundsicherung für Arbeitssuchende unterstützt Sie mit Beihilfen zur Eingliederung in den Arbeitsmarkt und Beihilfen zur Sicherung des Lebensunterhalts“, heißt es in der Broschüre.
Die Bundesregierung will Menschen mit dem Bürgergeld nach Deutschland locken und bewirbt das auch noch mit Steuergeld.
PS: Über die Bürgergeld-Werbung für Ausländer diskutieren meine Kollegen ab 7 Uhr bei NIUS Live.
NIUS Live: Merz einsam wie nie
Der Tag beginnt mit NIUS: Heute begrüßen wir Sportreporter-Legende Waldi Hartmann und NIUS-Chef Julian Reichelt zum Talk mit Moderator Alexander Kissler live im NIUS Studio.
Sie können die Sendung ab 7 Uhr live auf YouTube sehen und im NIUS Radio hören. Sollten Sie die Folge verpassen, können Sie sie sich auch nachträglich in unserer NIUS Mediathek ansehen – wann immer Sie mögen.
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